Empowerment durch landwirtschaftliche Ausbildung: Die Erfolgsgeschichte von Lefas Farm

Nachdem die Hugo Tempelman Stiftung im Jahr 2020 mit der Hilfe von RTL Wir helfen Kindern e.V. die Grundlage für das Foodgardenprogramm gelegt hat, ist Lefas Farm eine sinnvolle Erweiterung und Fortführung des Programms. Das Foodgarden-Programm ermöglichte den Bau von mehr als 2.000 privaten Selbstversorgungsgärten in Zeiten, in denen pandemiebedingt die Not noch größer war als sonst. Auf Lefas Farm kann nun jeder lernen, was dazu gehört, aus seinem kleinen privaten Selbstversorgungsgarten ein prosperierendes Unternehmen zu machen.

Für das Foodgarden-Programm werden die Setzlinge zentral vorgezogen und dann verteilt.


Lefas Farm wurde mit dem vorrangigen Ziel ins Leben gerufen, Frauen und interessierten Jugendlichen die notwendigen landwirtschaftlichen Fähigkeiten zu vermitteln, um ihre Lebensgrundlage zu sichern oder sogar zu verbessern. Das Projekt fungiert als Bildungs- und Trainingszentrum, wo die Teilnehmer Schulungen erhalten und praktische Erfahrungen sammeln können, sowohl im Anbau von Nutzpflanzen als auch im Verkauf und in der Buchhaltung. Diese ganzheitliche Herangehensweise zielt darauf ab, nicht nur die individuellen Fähigkeiten der Teilnehmer zu stärken, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung und zur Versorgungssicherheit für die gesamte Gemeinschaft zu leisten.

Setzlinge werden an Teilnehmerinnen verteilt.

Ein herausragendes Merkmal von Lefas Farm ist die ganzheitliche Herangehensweise an die landwirtschaftliche Ausbildung. Von der Vorbereitung des Bodens über die Pflanzung bis hin zur Ernte und Lagerung – das Ziel ist es, ein ganzheitliches Verständnis des gesamten Anbauzyklus zu vermitteln. Neben der Vermittlung von praktischen Fertigkeiten werden auch Themen wie Boden- und Wassermanagement, Schädlingsbekämpfung, Marktzugang und Vermarktungsstrategien behandelt. Dies ermöglicht es den Teilnehmern, nicht nur effiziente Landwirte zu werden, sondern auch erfolgreiche Unternehmer, die ihre Produkte auf lokalen Märkten verkaufen und damit ein nachhaltiges Einkommen erwirtschaften können.

Die Bewässerung erfolgt mittels eines Tropfbewässerungssystems.

Im September 2023 wurde ein neues Gewächshaus für den Anbau von Tomaten und Paprika errichtet, um den Teilnehmern eine praxisnahe Erfahrung im Gewächshausanbau zu ermöglichen. Unter der Anleitung erfahrener Landwirte lernten die Teilnehmer die Grundlagen des Gewächshausanbaus kennen, von der Vorbereitung des Bodens über die Pflanzung bis hin zur Pflege der Pflanzen und zur Ernte. Der Erfolg jeder Ernte hängt von der sorgfältigen Pflege ab. Dazu gehören präzises Bewässern, rechtzeitige Zugabe von Düngemitteln, effiziente Schädlingsbekämpfung und Unkrautbekämpfung. Die Ernte von Tomaten erstreckt sich typischerweise über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen. Durch einen strategischen Ansatz, bei dem die Anbauabschnitte über verschiedene Wochen verteilt wurden, ist eine verlängerte Erntezeit auf der Farm vorgesehen, die sich über etwa 2 Monate erstreckt. Die erste Ernte fing in der zweiten Januarwoche 2024 und dauerte dank der fortlaufende Ernteaktivitäten in allen Abschnitten bis Mitte März an.

Bepflanzung auf Lefas Farm
11 bis 15 Jugendliche und Frauen an der Gemeinde sind aktuell im Programm tätig.

Der Verkauf der Erzeugnisse stellt einen entscheidenden Aspekt der Produktionskette dar, da in diesem Stadium die Erträge realisiert werden. Um dies anzugehen, wurden Marktkontakte geknüpft und Verbindungen zu verschiedenen Einrichtungen wie lokalen Gemüsehändlern, Supermärkten, Schnellrestaurants, Lodges, Gemeindemitgliedern und lokalen Fachleuten hergestellt. Dieses umfangreiche Marktnetzwerk erleichtert nicht nur den Verkauf der Ernten, sondern dient auch als strategischer Ansatz, um das Risiko von Verlusten zu minimieren, da die geernteten Tomaten keine lange Lagerzeit haben.

Innerhalb von 1,5 Wochen erzielte die Farm Verkäufe in Höhe von insgesamt 3.000 Rand (ca. 150 Euro). Aufbauend auf diesem ersten Erfolg erwarten wir eine Gesamterlösprognose von mindestens 30.000 Rand aus dem Tomaten- und Paprikaprojekt. Insgesamt hat Lefas Farm einen spürbaren und positiven Einfluss auf die lokale Gemeinschaft. Sie trägt zur Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit und wirtschaftlichen Entwicklung bei und schafft eine dynamische landwirtschaftliche Gemeinschaft, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Ein Blick in die Berufsschule der Ndlovu Care Group

Einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten des Ndlovu Vocational Training Centers gibt es in diesem Video. Die Teilnehmer*innen der Postcode Lotterie Deutschland haben die Eröffnung dieser Berufsschule ermöglicht. Die Hugo Tempelman Stiftung dankt dafür!

EMOTIONAL UND MITREISSEND!

Ein begeistertes Publikum feierte am 4. Juli,  im Admiralspalast den inzwischen international erfolgreichen NDLOVU YOUTH CHOIR.

Unsere Hugo Tempelman Stiftung unterstützt von Beginn an den Chor, der ausnahmslos aus Jugendlichen besteht, die aus dem Township Elandsdoorn in Südafrika kommen. Wir unterstützen seit 2007 die Arbeit von Hugo Tempelmans NDLOVU CARE GROUP. Eines der erfolgreichsten Projekte aus der Kinder- und Jugendarbeit ist der NDLOVU YOUTH CHOIR, der 2009 gegründet wurde und Dank Ralf Schmitt  – Chorleiter, Coach, Vertrauter – sich sehr schnell zu einem Chor mit großartigen Sängern und Tänzern, entwickelte, die eine unglaubliche Energie und Lebensfreude ausstrahlen, der sich niemand entziehen kann.

Eines der Höhepunkte des Konzerts war ein Song, der von einer jungen Solistin aus dem Chor mit einer tiefen, berührenden Stimme vorgetragen wurde. Die junge Solistin sang mit ihrer wunderbaren Stimme über den Missbrauch von Mädchen und Frauen in südafrikanischen Townships. Täter aus dem familiären Umfeld sind fast die Regel. Im Hintergrund sah man eine schwarze Leinwand auf der in Weiß Namen von missbrauchten Mädchen und Frauen projiziert wurden, was die Tragik der Betroffenen  eindrucksvoll dokumentierte. Alle Namen sind von den Frauen ausdrücklich genehmigt.

„Der Ndlovu Youth Choir zeigt immer wieder, dass Musik eine mächtige Kraft ist, die Menschen verbinden und bewegen kann. Wir sind dankbar, dass wir als Hugo Tempelman Stiftung dabei helfen können, diese Botschaften zu verbreiten und sich für diejenigen einzusetzen, die Unterstützung und Veränderung am dringendsten benötigen,“ sagt Vivi Eickelberg, Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Wichtige Themen anzusprechen und gesellschaftliche Veränderungen in Gang zu setzen, das sind die Anliegen der Stiftung.

Das Konzert im Admiralspalast war nicht nur eine großartige musikalische Darbietung, sondern auch eine Gelegenheit, das Bewusstsein für soziale Herausforderungen in südafrikanischen Townships zu schärfen.

Dank an Stiftung RTL: Wir helfen Kindern für die großzügige Unterstützung

Die Hugo Tempelman Stiftung freut sich, dass sie erneut eine großzügige Spende vom RTL Spendenmarathon im Rahmen der Initiative „RTL Wir helfen Kindern“ erhalten hat. Diese bedeutende finanzielle Unterstützung wird dazu beitragen, eine Erweiterung unserer beruflichen Bildungseinrichtung zur Eindämmung der Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika zu verwirklichen.

Unser Hauptziel ist es, die Situation der Jugendlichen im ländlichen Südafrika zu verbessern, deren Zukunftsperspektiven aufgrund fehlender Bildungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Das Durchschnittsalter der Schulabgänger in dieser Region beträgt erschreckend niedrige 13,5 Jahre. Ohne eine solide Grundlage für eine stabile Zukunft sehen sich diese jungen Menschen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, wie zunehmender Alkohol- und Drogenmissbrauch, Teenagerschwangerschaften, Vergewaltigung, Prostitution und steigender Jugendkriminalität.

Um diesen bedürftigen Jugendlichen zu helfen, haben wir uns zusammen mit der Ndlovu Care Group zum Ziel gesetzt, sie durch frühzeitige berufliche Weiterbildung zu erreichen und ihnen dauerhafte Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. Handwerkliche Fähigkeiten sind in der Region rar, aber gleichzeitig sehr gefragt. Durch die Erweiterung des Baus und die Ausstattung unserer Berusfachschule mit der notwendigen Ausrüstung für die Elektrizitätsabteilung können wir diesen jungen Menschen die Möglichkeit geben, eine qualifizierte Ausbildung zu erhalten und anschließend eine nachhaltige Karriere aufzubauen.

Die großzügige Spende von RTL Wir helfen Kindern ermöglicht es uns, dieses wichtige Projekt voranzutreiben und das Leben vieler benachteiligter Jugendlicher nachhaltig zu verbessern. Wir sind RTL und der gesamten Initiative „RTL Wir helfen Kindern“ von Herzen dankbar für ihre Unterstützung und ihr Engagement, positive Veränderungen in der Welt zu bewirken.

Grüne Gärten: Wie läuft das Projekt Foodgardens?

Im letzten Jahr des Corona-Lockdowns wurde drängend klar: Der Hunger ist bedrohlicher als das Virus. Keine Arbeit für die Eltern, geschlossene Tagesbetreuung und Ernährungsstationen für die Kinder. Nahrungsmittel sind knapp. Erdrückende Armut überall. Ein Beispiel aus Elandsdoorn: Eine Wellblechhütte mit ca. 16 m2 (4×4 Meter), hier leben 11 Personen. 2 Frauen kümmern sich um 7 eigene Kinder und zwei Waisenkinder. Die einzige Einkommensquelle sind die staatlichen Kinderzuschüsse für die zwei Waisenkinder: umgerechnet ca. 25 Euro pro Monat.

Bittere Armut, der die Ndlovu Care Group den Kampf angesagt hat. Hugo Tempelman hat eine erstaunliche Fähigkeit. Sein Motto: Never waste a good crisis (Vergeude niemals eine gute Krise). Die Menschen dürfen aufgrund des Lockdowns nicht mehr zum Essen kommen, also kommt das Essen zu den Menschen.

Foodgardens als nachhaltige und beständige Hilfe

Für eine regelmäßige Belieferung mit Lebensmittelpaketen sorgte eine großangelegte Spendenaktion. Auch hier halfen die Unterstützer der Hugo Tempelman Stiftung tatkräftig. Um diese Hilfe in Nachhaltigkeit und Beständigkeit zu überführen dient da neue Projekt der Foodgardens.

Das Ziel: vielen Menschen die Selbstversorgung zu ermöglichen.
Der Weg: Gemüsegärten für jedes Haus anlegen.
Die Schwierigkeit: wenig bis keine Fähigkeiten und Erfahrungen im Anbau von Gemüse und eine große Wasserknappheit im Umland.

Die Gemüsegärten der Ndlovu Care Group, die jetzt nicht mehr täglich zur Essensversorgung der Stationen dienten, wurden umfunktioniert zu Setzlingsfarmen. Hier wurde Gemüse vorgezogen, dass dann an die Haushalte verteilt wird. Die Ndlovu Care Group Mitarbeiter wurden alle bei diesem umfangreichen Projekt eingesetzt: Anzucht der Setzlinge, Besuch aller Haushalte zur Vorbereitung der Gemüsegärten und Vermittlung der notwendigen Fertigkeiten, Errichtung der Gärten gemeinsam mit den Familien.

Insgesamt gibt es mittlerweile fast 2.000 Gärten. Mit der Unterstützung der Hugo Tempelman Stiftung und der Stiftung RTL: Wir helfen Kindern konnten davon insgesamt 750 Gärten angelegt werden.

Beautys Garten ist ein Vorzeigebeispiel

Auf unserer Reise im November haben wir uns vom Erfolg dieses Projekts überzeugen können. Überall grünende Gärten, um die sich die Menschen intensiv kümmern. Wir besuchten Beauty und ihre Familie. Seit der Vater starb, hat die Mutter für ihre vier Kinder allein zu sorgen. Beauty und ihre Schwester haben beide jeweils zwei kleine Kinder von älteren Männern, die aber die Vaterrolle nicht einnehmen. Die Frauen sorgen jetzt für neun Personen in der Familie. Durch die Schwangerschaften und die Kinderversorgung ist Beauty zunächst nicht weiter zur Schule gegangen. Dadurch fiel sie den Sozialarbeitern der Ndlovu Care Group auf, die sich von da an der Familie annahmen und unterstützen, wo sie nur können.

Der Garten, den Beauty und ihre Schwester bewirtschaften, wächst und gedeiht. Hier wachsen Salat, Kürbisse, Spinat, Tomaten und Möhren. Auch Mangobäume stehen auf dem Hof, die zum Schutz vor den Ziegen in kleinen Backsteintürmen geschützt stehen. Der Garten ist für die Familie eine so große Hilfe, dass jetzt sogar ein zweites Teilstück abgetrennt wird und ein weiterer Garten angelegt wird.

Die Mädchen haben keine Arbeit, aber sie haben Freude daran, sich um ihren Garten zu kümmern. Der Hof von Beauty und ihrer Familie ist außerordentlich gepflegt und geordnet angelegt. Die Sozialarbeiter berichteten, dass die Gärten nicht nur der Selbstversorgung dienen. Sie bringen auch Sinnhaftigkeit und Struktur in den oft antriebslosen Alltag der Menschen.

Wir haben uns davon überzeugt, dass dieses Projekt ein weiterer wichtiger Baustein der Hilfe zur Selbsthilfe ist.

Der große Garten von Beauty und ihrer Familie versorgt neun Personen.

 

Junge Mangobäume werden vor den Ziegen durch Steinmauern geschützt.

 


Beauty und ihr kleines Baby auf ihrem Hof.

Beautys Schwester und ihr Baby in ihrem kleinen gepflegten Garten. Dahinter wird bereits ein weiteres Stück für einen neuen Garten vorbereitet.

Ndlovu Research Center

Nach mehr als 20 Jahren medizinischer, infrastruktureller und sozialer Arbeit vor Ort können Hugo Tempelman und seine Ndlovu Care Group auf beachtliche Erfolge zurückschauen. Doch es liegt nicht in der Natur des Arztes, sich darauf auszuruhen und es dabei bewenden zu lassen. Sein Hauptaugenmerk legt er immer mehr auf den Bereich der Forschung. Es wurden schon mehrere Forschungsprojekte im Ndlovu Research Consortium installiert und man kann bereits mit ersten Ergebnissen aufwarten.

Da die Aktivitäten in diesem Bereich zukünftig intensiviert werden, ist es nur ein logischer Schritt ein eigenes Forschungszentrum – das Ndlovu Research Center – zu errichten, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können. Es finden nicht nur die Treffen der Forschungsgruppen und die Untersuchungen in diesem Gebäude statt, auch die gesamte Hintergrundarbeit zu den Forschungen ist hier angesiedelt.

Eine derartige Forschungseinrichtung im ländlichen Gebiet ist ungewöhnlich, wird aber dringend benötigt. Mit dieser Einrichtung hat Hugo Tempelman es geschafft, den Fokus internationaler Wissenschaftler auf Elandsdoorn zu richten, auf das was da in der Provinz Limpopo in Südafrika vonstatten geht.

 

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Behindertenförderung im Rehabilitationszentrum Jorishaus

Behindertenförderung ist ein großes Thema bei der Arbeit der Ndlovu Care Group. Geistig und körperlich versehrte Kinder sind oft nicht in der Gesellschaft integriert, oftmals werden sie nicht einmal medizinisch ausreichend versorgt, dabei ist die Anfälligkeit dieser Kinder noch viel größer. Entsprechende Studien belegen, dass die in einem Gebiet herrschende Armut, der Mangel an Zugang zu nährstoffhaltiger Nahrung, die Exposition gegenüber Umweltfaktoren und Krankheitserregern sowie soziale und sonstige Risiken die Häufigkeit von Behinderungen beeinflussen. Unzureichender Wohnraum erweist sich für behinderte Kinder als besonders negativ. Leider ist die vorherrschende Meinung in betroffenen Familien immer noch, diese Kinder im Haus wegzusperren wäre die beste Maßnahme für ihren Schutz. Alarmierend ist, dass die Hinweise auf Missbrauch immer häufiger auftreten. Die Art des von behinderten Kindern erlebten Missbrauchs hängt häufig mit der Art ihrer Behinderungen zusammen: geistig und körperlich behinderte Kinder werden häufiger sexuell missbraucht, während lernbehinderte Kinder in besonders hohem Maße Vernachlässigung und Mobbing erleben. Das Ergebnis ist eine lebenslange Abhängigkeit von der Versorgung durch die Familie.

Eine Früherkennung von Behinderungen ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Kinder effektiv behandelt und rehabilitiert werden. Leider werden Behinderungen jedoch oft erst recht spät im Leben der Kinder erkannt. Eine Verkümmerung dieser Kinder durch Vernachlässigung zu verhindern ist jedoch durch effektive Intervention möglich. Die Ndlovu Care Group hat sich das zum Ziel gesetzt. Das Jorishaus ist eine Tagesbetreuungsstätte, die sich ganz diesen Menschen widmen. Dabei ist es kein Betreuungsheim, sondern die Kinder wie auch die Eltern sollen hier ausgebildet werden. Ihnen wird gezeigt, wie mit der jeweiligen Behinderung umzugehen ist, wie die Kinder gefördert werden können. Es ist ein Tagesprogramm. Die Kinder werden nicht aus den Familien genommen. Drei Tage in der Woche ist das Programm im Haus, drei Tage gehen die Mitarbeiter zu den Familien nach Hause, sehen sich die Lebenssituationen vor Ort an und geben praktische, individuelle Hilfestellung, wie der Alltag behindertengerechter gemeistert werden kann.

Die Betreuung fußt auf dem Conductive Education System. Es werden Generalisten dabei ausgebildet in übergreifenden Bereichen der Physiotherapie, Orthopädie, Logopädie, Kinderbetreuung. Im weiteren Verlauf soll es eine Ausbildungsschule geschaffen werden.

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Zu Besuch in Elandsdoorn: Behindertenrehabilitationszentrum Jorishaus

Der neue Transportbus – eine große Erleichterung für die Kinder aus dem Behindertenrehabilitationszentrum Jorishaus

Bemerkenswerter Erfolg für das Behinderten-Rehabilitationszentrum Jorishaus

Spannende Zeiten für die Kinder aus dem Jorishaus

Behinderte Kinder in Südafrika?

Das Jahr der Integration

Aktuelles aus dem Jorishaus; dem Betreuungszentrum für behinderte Kinder der Ndlovu Care Group

Freunde im Rollstuhl: die besondere Geschichte von Danny und Onkel Joseph

Youtube-Video zum Disability Project

Conductive Ecducators lehren die Familien, ihr gehandicapten Kinder körperlich zu fördern.

Die ersten beiden Jugendlichen aus dem Jorishaus haben erfolgreich an einem Weiterbildungskurs teilgenommen und können nun ins Arbeitsleben vermittelt werden

Gesunde und regelmäßige Ernährung ist essentiell in der Tagesbetreuungsstätte Jorishaus.

Auch Sport gehört zum Betreuungsprogramm des Jorishauses.

Viele Familien aus der Umgebung kamen zu Eröffnung des Jorishauses und nahmen das Angebot der Ndlovu Care Group wahr.

Mobiler Zahnarzt

Dem Thema Zahnvorsorge kommt in den ländlichen Regionen traditionell wenig Beachtung zu. Die Ndlovu Care Group startete daher ein Aufklärungsprogramm, das neben der zahnärztlichen Versorgung für ein Umdenken in Sachen Zahngesundheit sorgen soll – insbesondere bei jungen Menschen.
Das Motto: “Black is beautiful. But not in your mouth”
Ausgebildete Zahnarzthelferinnen besuchen regelmäßig Schulen, untersuchen die Schüler der ersten und zweiten Klassen und vergeben Termine beim Zahnarzt, der seine Behandlungen in einer mobilen Praxis kostenlos durchführt.

 

Mutter-Kind-Programm

Das Mutter-Kind-Programm bietet schwangeren Frauen eine umfassende Versorgung rund um die Geburt ihrer Kinder. Kernelement des Programms ist eine Therapie zur Vorbeugung der HIV-Übertragung von Müttern auf ihre ungeborenen Kinder, die das Risiko einer Ansteckung drastisch reduziert. Seit 2003 kommt diese Therapieform im Ndlovu Medical Center zur Anwendung – mit phänomenalem Erfolg: Durch die Behandlung im Zentrum bringen heute 99 % der HIV-infizierten Mütter gesunde, HIV-negative Babys zur Welt.

Seit 2008 wurden in der Mutter-Kind-Klinik der Ndlovu Care Group insgesamt 2838 Kinder geboren. 538 Mütter waren HIV-positiv. Jede einzelne von ihnen brachte ein gesundes, HIV-negatives Baby zur Welt. Das ist ein Riesenerfolg. Im Rahmen des Mutter-Kind-Programms werden die Frauen in der Klinik zudem über Sexualhygiene, den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und die Gefahren von HIV und Aids aufgeklärt. Über 180 Frauen nehmen dieses Informationsangebot jeden Monat in Anspruch. Ein kostenloses Gebärmutterhalskrebs-Behandlungsprogramm wird ebenfalls angeboten.

2016 musste die Mutter-Kind-Klinik zunächst geschlossen werden. Hugo Tempelman erklärte dies in einem offenen Brief: „Mit großem Bedauern, aber in gutem Geiste möchten wir Sie darüber informieren, dass die 24h-Mutter-Kind-Klinik im Medical Center in Elandsdoorn geschlossen wird. Wir wurden durch das Gesundheitsministerium informiert, dass die Privatkliniklizenz für den 24h-Betrieb nicht erneuert wird, solange nicht umfassende Investitionen getätigt werden. Es war nie unsere Absicht eine Privatklinik zu werden, aber das Anbieten eines 24h-Services bringt uns in diese Kategorie.“

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Allerdings bleibt die medizinische Grundversorgung und Betreuung im Medical Center im Rahmen einer 12h-Klinik erhalten.

 

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HIV-Therapie-Programm

Seit 2003 behandeln Hugo Tempelman und sein Ärzteteam HIV-Patienten im Ndlovu Medical Center mit den in Europa üblichen antiretroviralen Therapien. Obgleich die Medikamente nicht heilen können, verbessern sie das Immunsystem und machen die Patienten weniger anfällig für gefährliche Infektionen. Sie erhöhen die Lebenserwartung und verbessern die Lebensqualität entscheidend.

Ein HIV-Impfstoff ist das ultimative Ziel an dem Forschungsgruppen intensiv forschen. Im April 2016 kontaktierte das HIV Vaccine Trails Network Dr. Hugo Tempelman. Das Network hat einen Impfstoff gegen AIDS entwickelt und will nun nach der Tierversuchsphase in die Humanstudie starten.

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