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ENERGETIX und Bild hilft: Ein Herz für Kinder

Rehabilitationszentrum  Jorishaus

Eine Früherkennung von Behinderungen ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Kinder effektiv behandelt und rehabilitiert werden. Leider werden Behinderungen jedoch oft erst recht spät im Leben der Kinder erkannt. Eine Verkümmerung dieser Kinder durch Vernachlässigung zu verhindern ist jedoch durch effektive Intervention möglich. 

Die Ndlovu Care Group hat sich das zum Ziel gesetzt. Dabei steht im Mittelpunkt, die betroffene Familien dazu ausbilden, sich um behinderte Kinder und Jugendliche zu kümmern und sie in die Gemeinschaft zu integrieren, anstatt sie wegzusperren.

Das Jorishaus ist eine Tagesbetreuungsstätte, die sich ganz diesen Menschen widmen. Dabei ist es kein Betreuungsheim, sondern die Kinder wie auch die Eltern sollen hier ausgebildet werden. Ihnen wird gezeigt, wie mit der jeweiligen Behinderung umzugehen ist, wie die Kinder gefördert werden können.

Es ist ein Tagesprogramm. Die Kinder werden nicht aus den Familien genommen. Drei Tage in der Woche ist das Programm im Haus, drei Tage gehen die Mitarbeiter zu den Familien nach Hause, sehen sich die Lebenssituationen vor Ort an und geben praktische, individuelle Hilfestellung, wie der Alltag behindertengerechter gemeistert werden kann.

Die Betreuung fußt auf dem Conductive Education System.

Das Jorishaus vereint übergreifenden Bereichen der Physiotherapie, Orthopädie, Logopädie und Kinderbetreuung.

Conductive Education (CE)

Das CE-Programm ist ein Schulungs- und Erziehungsprogramm für Kinder mit Gehirnlähmung oder Hirnverletzung. Die Kombination mehrer Berufe in einer Person ist der Kern: pädiatrischer Physio-, Beschäftigungs- und Sprachtherapeut und Sonderpädagoge sind in einem Beruf zusammengefasst. Der Ausgangspunkt des Programms ist, dass Kinder mit schweren, chronischen (d.h. dauerhaften, unveränderlichen) motorischen Störungen lernen müssen, mit ihren Behinderungen umzugehen.

Das geschieht beispielsweise mit modifizierten Möbeln.

Multi-Sensorisches Geschichtenerzählen (MSST)

Diese Methode zielt auf die sensorische Entwicklung und die kommunikativen Fähigkeiten von schwer- und schwerstbehinderter Kindern ab. Die sensorische Stimulation konnte sich positiv auf ihre soziale, emotionale und kognitive Entwicklung auswirken. Es geht darum, eine persönliche Geschichte zu erzählen, die speziell für einen bestimmten Zuhörer gemacht wurde und durch sensorische Stimulation (vergleichbar mit ‚Snoezelen‘) begleitet wird. Im Rehabilitationszentrum wurde ein spezieller „Snoezelenraum“ eingerichtet.

Im Zentrum steht das Erlernen der Wahrnehmung von sinnvollen Gegenständen des täglichen Lebens. 

Kognitive Spielintervention (CPI)

CPI ist eine strukturierte Spieltherapie, die darauf abzielt, die kognitive Funktion durch Spiel zu verbessern. Genauer wird versucht, die kognitive Spielleistung durch die Entwicklung von Spielfähigkeiten mit Spielzeug zu verbessern. Spielfähigkeiten, die den kognitiven Entwicklungsstand derjenigen Kinder widerspiegeln, die mit ihren Händen und Armen oder Zehen und Beinen mit Spielzeug umgehen können. 

 

Thembekas Geschichte

Als die 5-jährige Thembeka 2018 im Rehabilitationszentrum der Ndlovu Care Group aufgenommen wurde, hatte sie aufgrund ihrer zerebralen Lähmungen Probleme, ihre Gliedmaßen zu strecken. Gleichgewichtsschwankungen konnte sie nicht abfangen. Dadurch hatte Thembeka permanent Angst zu fallen. Sie traute sich nicht, ihre Umwelt zu erkunden und sich zu bewegen. 

Bereits nach 7 Monaten Beschäftigungstherapie im Zentrum war Thembeka in der Lage, eine längere Strecke zu krabbeln. Sie kann selbständig sitzen, benötigt aber Unterstützung beim Stehen und Gehen.

Im Besonderen der Sensory Room ist für Thembekas Entwicklung essenziell. Die sensorische Stimulation, die in diesem Raum möglich ist, zeigt so große Erfolge. Bunte Lichter und haptische Abwechslungen gehören zur Hauptausstattung des Raums. An der großen Glassäule, in der Luftblasen im Wasser aufsteigen und die ihre Farbe wechseln, kann Thembeka sich schon aufrichten und für einige Zeit stehen. Mittlerweile schafft sie es, sich bis zu 30 Minuten aufrecht zu halten. Der Therapeut Erik erklärt, dass dies enorm wichtig sei, um Muskeln in den Beinen aufzubauen. Darauf baut dann jeder weitere Erfolg auf.

Sie kann derzeit nicht sprechen, aber Dank der kognitiven Stimulationssitzungen kann sie hören und minimale Anweisungen befolgen. Sie ist jetzt in der Lage, zwischen verschiedenen Farben zu unterscheiden.