Behindertenförderung ist ein großes Thema bei der Arbeit der Ndlovu Care Group. Geistig und körperlich versehrte Kinder sind oft nicht in der Gesellschaft integriert, oftmals werden sie nicht einmal medizinisch ausreichend versorgt, dabei ist die Anfälligkeit dieser Kinder noch viel größer. Entsprechende Studien belegen, dass die in einem Gebiet herrschende Armut, der Mangel an Zugang zu nährstoffhaltiger Nahrung, die Exposition gegenüber Umweltfaktoren und Krankheitserregern sowie soziale und sonstige Risiken die Häufigkeit von Behinderungen beeinflussen. Unzureichender Wohnraum erweist sich für behinderte Kinder als besonders negativ. Leider ist die vorherrschende Meinung in betroffenen Familien immer noch, diese Kinder im Haus wegzusperren wäre die beste Maßnahme für ihren Schutz. Alarmierend ist, dass die Hinweise auf Missbrauch immer häufiger auftreten. Die Art des von behinderten Kindern erlebten Missbrauchs hängt häufig mit der Art ihrer Behinderungen zusammen: geistig und körperlich behinderte Kinder werden häufiger sexuell missbraucht, während lernbehinderte Kinder in besonders hohem Maße Vernachlässigung und Mobbing erleben. Das Ergebnis ist eine lebenslange Abhängigkeit von der Versorgung durch die Familie.
Eine Früherkennung von Behinderungen ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Kinder effektiv behandelt und rehabilitiert werden. Leider werden Behinderungen jedoch oft erst recht spät im Leben der Kinder erkannt. Eine Verkümmerung dieser Kinder durch Vernachlässigung zu verhindern ist jedoch durch effektive Intervention möglich. Die Ndlovu Care Group hat sich das zum Ziel gesetzt. Das Jorishaus ist eine Tagesbetreuungsstätte, die sich ganz diesen Menschen widmen. Dabei ist es kein Betreuungsheim, sondern die Kinder wie auch die Eltern sollen hier ausgebildet werden. Ihnen wird gezeigt, wie mit der jeweiligen Behinderung umzugehen ist, wie die Kinder gefördert werden können. Es ist ein Tagesprogramm. Die Kinder werden nicht aus den Familien genommen. Drei Tage in der Woche ist das Programm im Haus, drei Tage gehen die Mitarbeiter zu den Familien nach Hause, sehen sich die Lebenssituationen vor Ort an und geben praktische, individuelle Hilfestellung, wie der Alltag behindertengerechter gemeistert werden kann.
Die Betreuung fußt auf dem Conductive Education System. Es werden Generalisten dabei ausgebildet in übergreifenden Bereichen der Physiotherapie, Orthopädie, Logopädie, Kinderbetreuung. Im weiteren Verlauf soll es eine Ausbildungsschule geschaffen werden.
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Bemerkenswerter Erfolg für das Behinderten-Rehabilitationszentrum Jorishaus
Spannende Zeiten für die Kinder aus dem Jorishaus
Behinderte Kinder in Südafrika?
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Freunde im Rollstuhl: die besondere Geschichte von Danny und Onkel Joseph
Youtube-Video zum Disability Project
Die ersten beiden Jugendlichen aus dem Jorishaus haben erfolgreich an einem Weiterbildungskurs teilgenommen und können nun ins Arbeitsleben vermittelt werden