Am 2. März wurden zum ersten Mal Geburtsurkunden direkt in der Mutter-Kind-Klinik in Elandsdoorn ausgestellt!
Nach vielen Jahren unentwegter Bemühungen ist dies nun ein einschneidender Erfolg. Was für uns selbstverständlich scheint, ist für die Menschen in den abgelegenen Gebieten Südafrikas echter Fortschritt. Es ist ein unschätzbarer Vorteil, diese wichtigen Dokumente direkt in den Händen zu halten, denn oft haben junge Mütter nicht nur keine Transportmöglichkeit, sondern auch nicht die notwendigen Mittel, um in das zuständige Registrierungsbüro zu gelangen und die entsprechenden Schritte einzuleiten.
Mit der Gründung der Mutter-Kind-Klinik im Jahr 1999 hat sich die Versorgung der Neugeborenen erheblich verbessert. Im Laufe der Jahre gelang es der Ndlovu Care Group, die Säuglingssterberate gen 0 zu entwickeln. Trotzdem lag es immer noch in der Verantwortung der Mütter, den oftmals langen und beschwerlichen Weg zur nächsten Registrierungsstelle auf sich zu nehmen. In den ärmlichen Gebieten, mit einem Neugeborenen und vielleicht noch kleineren Geschwistern war es keine ungewöhnliche Entscheidung, das Baby nicht offiziell registrieren zu lassen.
Die Folgen sind für die Mütter oft nicht absehbar. Deutlich zutage traten sie für das Team um Hugo Tempelman mit der Gründung des Orphans & Vulnerable Children Programs (OVC) im Jahr 2006. Dieses Programm kümmert sich um die Waisen und gefährdeten Kinder, deren Eltern an AIDS erkrankt bzw. gestorben sind. Die größten Probleme bereiteten den Helfern, ohne Geburtsurkunden Daten für die Registrierung der Waisenkinder zusammenzutragen. Ohne offizielle Daten bleiben den Kindern Zugänge zu notwendigen staatlichen Unterstützungen und Hilfeleistungen verwehrt.
Dies ändert sich nun, wenn es in der Fürsorge des Krankenhauses liegt, für jedes Neugeborene die Papiere ausgeben zu können. Aufgrund der Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Innenministerium erhalten die Klinikmitarbeiter von nun an die Genehmigung, Geburtsurkunden regelmäßig auszustellen. Das ist ein unabdingbarer Vorteil für das weitere Leben dieser Kinder – sei es mit oder irgendwann ohne Eltern, was in Südafrika leider häufig trauriger Alltag ist.