Forschung ist die Antwort

Nach mehr als 20 Jahren medizinischer, infrastruktureller und sozialer Arbeit vor Ort können Hugo Tempelman und seine Ndlovu Care Group auf beachtliche Erfolge zurückschauen. Doch es liegt nicht in der Natur des Arztes, sich darauf auszuruhen und es dabei bewenden zu lassen. Sein Hauptaugenmerk legt er immer mehr auf den Bereich der Forschung. Es wurden schon mehrere Forschungsprojekte im Ndlovu Research Consortium installiert und man kann bereits mit ersten Ergebnissen aufwarten. Da die Aktivitäten in diesem Bereich zukünftig intensiviert werden, ist es nur ein logischer Schritt ein eigenes Forschungszentrum zu errichten, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können.  Das Gebäude hierzu ist bereits im Entstehen. Die Kohorten-Studie und zwei weitere neue Studien werden hier ihr Quartier beziehen. Es werden nicht nur die Treffen der Forschungsgruppen und die Untersuchungen in diesem Gebäude stattfinden, auch die gesamte Hintergrundarbeit zu den Forschungen wird hier angesiedelt. Eine derartige Forschungseinrichtung im ländlichen Gebiet ist ungewöhnlich, wird aber dringend benötigt. Die Finanzierung dieses Gebäudekomplexes erfolgt neben verschiedenen Sponsoren aus dem Eigenkapital der Ndlovu Care Group. Es werden weiterhin aber dringend Unterstützer gesucht, die dieses Vorhaben mitfinanzieren.

 

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Und wieder ein Schritt in die richtige Richtung:

Ndlovu erweitert seine Forschungsprojekte um ein neues Feld und startet eine neue Studie –NORAST (Ndlovu ORAquick Self-Test). Untersucht wird die Anwendbarkeit des HIV-Tests für zu Hause. Mittels Speicheltest kann nun jeder selbst innerhalb von 30 Minuten einen „AIDS“-Test durchführen. Der Selbsttest soll helfen, schnell und ohne Arztbesuch Klarheit über das eigene Infektionsrisiko und das des Gegenübers zu liefern. Hier in den ländlichen Gebieten kann das durchaus als Vorsorgemaßnahme vor dem Geschlechtsverkehr angesehen werden. 2012 wurde dieser Test in USA zugelassen und seitdem angewendet. Um den Schnelltest durchführen zu können, muss sich der Betroffene Mundspeichel mithilfe eines Abstrich-Stäbchens entnehmen. Im Anschluss wird das Stäbchen in ein Röhrchen gegeben, in der eine Lösung enthalten ist. Das Ergebnis wird nach einer halben Stunde sichtbar. Mit Markteinführung des Selbsttests schlugen den Herstellern allerdings zunächst einige Bedenken entgegen. Vor allem war man skeptisch, den Verbraucher mit dem Test und dem etwaigen Ergebnis allein – ohne ärztliche Unterstützung – zu lassen. Die NORAST-Studie der Ndlovu Care Group soll einen Überblick darüber verschaffen, inwieweit die Menschen ohne personelle Anleitung den illustrierten oralen Schnelltest verstehen und erfolgreich selbst ausführen können.

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Standing Ovations für Ndlovus wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Frauen

Auf der diesjährigen Jahreskonferenz CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections) in Boston berichtete Hugo Tempelman über den Erfolg der sogenannten Ring-Studie, eines Forschungsprojektes des IPM Ndlovu Research Teams (Internationale Partnerschaft für Mikrobizide). Diese Studie stellt eine wichtige wissenschaftliche Errungenschaft im Bereich der Frauengesundheit dar und kann der HIV-Prävention ein ganz neues Gesicht geben.

Frauen tragen in Südafrika am schwersten an der Last des Aids-Virus und seiner möglichen Verbreitung. Verhütung mit Kondomen ist für den Großteil der Männer nicht annehmbar, in einer festen Beziehung schon gar nicht. Seit Jahren schon wirbt die Ndlovu Care Group offensiv für den Gebrauch von Präservativen. Mit der Ring-Studie wurde eine ganz neue Form der Ansteckungsverhütung getestet. Untersucht wurde, ob die monatliche Verhütung mit einem Vaginalring, der das antiretrovirale Medikament Dapivirine enthält, sicher helfen kann, HIV-Infektionen bei Frauen zu verhindern.

Die Ring-Studie ist eine von zwei großen Phase-III-Studien – die Parallelstudie ASPIRE wurde von MTN (Microbicide Trials Network) durchgeführt. Zusammen hat man über 4.500 Frauen in einer Langzeitstudie getestet. Die Ring-Studie hat gezeigt, dass der monatlichen Dapivirine-Ring HIV-Infektionen um insgesamt 31 % senkt (im Vergleich zum Placebo). Ähnliche Ergebnisse erzielte ASPIRE: Sie konstatierten eine Senkung des Infektionsrisikos um insgesamt 27 %. Dies ist das erste Mal, dass zwei Phase-III-Studien die statistisch signifikante Wirksamkeit von Mikrobiziden zur Verhinderung von HIV bestätigt haben.

Die Ergebnisse der Studie wurden heute von Frau Dr. Annalene Nel vom IPM präsentiert und mit stehenden Ovationen bejubelt. Diese Erkenntnisse sind ein riesiger Durchbruch im Kampf gegen das AIDS-Virus. Viel wurde schon getan, doch viel mehr wird getan werden müssen. Dies ist ein weiterer großer Schritt auf dem langen Weg.

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Große „1000ster Teilnehmer“-Party des Ndlovu Research Consortiums

Vor ungefähr einem Jahr berichteten wir an dieser Stelle von der neuen Langzeitstudie des Ndlovu Research Consortiums. Das Ndlovu Research Consortium (NRC) installiert in der Gemeinde Elandsdoorn ein Forschungszentrum, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können. Ziel dieser Studie ist die Nachfolgeprobleme einer erfolgreichen HIV-Therapie zu benennen und geeignete Behandlungsstrategien abzuleiten.
Die Langzeitstudie, die einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren umfassen wird, setzt sich zusammen aus einer Gruppe von 1000 HIV-Positiven und 1000 HIV-Negativen Personen. Regelmäßige Befragungen zum Gesundheitszustand und damit verbundener sozialer Faktoren werden zusammen mit Blut- und Urinuntersuchungen gesammelt, ausgewertet und beobachtet. Der Fokus wird auf Menschen in ländlichen Gemeinden mit begrenzten Ressourcen gelegt, da diese repräsentativ für die große Mehrheit der HIV-Infizierten in aller Welt sind. Somit hat diese Studie weltweite Bedeutung.

Nun wurde der erste Meilenstein erreicht. Der 1000ste Teilnehmer hat sich eingeschrieben. Das ist ein riesiger Erfolg des NRC-Teams. Die Menschen in Elandsdoorn davon zu überzeugen, an dieser Studie teilzunehmen, ist wirklich harte Arbeit. HIV-Infizierte leiden unter Stigmatisierung – gerade in ländlichen Gegenden. Sich dem zu Stellen erfordert das absolute Vertrauen in die Mitarbeiter der Ndlovu Care Group.
Die Einschreibung des 1000sten Teilnehmer wurde nun mit einer riesigen Party gefeiert. Hier wurden die Mitarbeiter der Studie allen Teilnehmern noch einmal vorgestellt und mit begeistertem Jubeln und Klatschen willkommen geheißen. Es wurde der Zweck und die enorme Wichtigkeit der Teilnehmer für die Studie erklärt. Das Programm begleitet der Ndlovu Youth Choir mit ihrer gewohnt mitreißenden Performance. Kulinarisch wurden traditionelle Köstlichkeiten wie Njama (Fleischeintopf), Pap (Mais-Porridge) und Marogo (Spinat mit Zwiebeln und Kartoffeln) aus riesigen Töpfen serviert. Es war eine großartige Party mit einem großartigen Anlass!

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Neue Langzeitstudie des Ndlovu Research Consortium (NRC)

Das Ndlovu Research Consortium (NRC) installiert in der Gemeinde Elandsdoorn ein Forschungszentrum, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können. Im Ndlovu Research Consortium arbeiten drei verschiedene Institutionen zusammen: die Ndlovu Care Group mit Sitz in Elandsdoorn, die Universität Witwatersrad mit Sitz in Johannesburg und die Universität Utrecht. Die multidisziplinäre Partnerschaft deckt ein breites Forschungsumfeld ab.

Im Jahr 2014 stellte das NRC das Gebäude des Forschungszentrums im Elandsdoorn fertig, so dass die Arbeit an einer Langzeitstudie, der „Ndlovu-Kohortenstudie“ begonnen werden kann. Ziel dieser Studie ist die Nachfolgeprobleme einer erfolgreichen HIV-Therapie zu benennen und geeignete Behandlungsstrategien abzuleiten. Erfolgreiche Therapie heißt in diesem Fall die akute Infektion in eine „chronische“ Krankheit einzudämmen, die mittels lebenslanger Tabletteneinnahme kontrolliert werden kann. Das ist mittlerweile auch in Afrika seit etwa 10 Jahren möglich. Somit ist es gelungen die Lebenserwartung von HIV-Infizierten fast anzugleichen an die HIV-negativer Menschen. Da einmal Infizierte jedoch das Virus lebenslang in sich tragen, sind sie anfälliger für Begleitkrankheiten wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Herz- und Gefäßkrankheiten usw. Aufgrund dessen erfordert die wachsende Anzahl HIV-positiver Menschen mit längerer Lebenserwartung eine lebenslange medizinische Versorgung, die nicht nur die Behandlung der HIV-Infektion selbst, sondern auch die Verhinderung und Behandlung der damit zusammenhängenden chronischen Krankheitszustände berücksichtigt. Dies wird in den kommenden Jahren zu einem massiven Anstieg des Bedarfs an medizinischer Versorgung für chronisch Kranke führen.

Die Langzeitstudie, die einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren umfassen wird, setzt sich zusammen aus einer Gruppe von 1000 HIV-positiven und 1000 HIV-negativen Personen. Regelmäßige Befragungen zum Gesundheitszustand und damit verbundener sozialer Faktoren werden zusammen mit Blut- und Urinuntersuchungen gesammelt, ausgewertet und beobachtet. Der Fokus wird auf Menschen in ländlichen Gemeinden mit begrenzten Ressourcen gelegt, da diese repräsentativ für die große Mehrheit der HIV-Infizierten in aller Welt sind. Somit hat diese Studie weltweite Bedeutung.