Elandsdoorn wappnet sich für den Lockdown – die medizinische Versorgung

Die Ndlovu Care Group bereitet sich darauf vor, die Gemeinde während der Coronavirus-Pandemie zu schützen.

Hugo legte vor 25 Jahren mit seiner Niederlassung als Arzt die Grundlage dafür, dass in dieser Einöde im südafrikanischen Hinterland überhaupt eine Ortschaft entstehen konnte. Jetzt steht ein engagiertes Team von Krankenschwestern und Ärzten mit ihm zusammen an vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie. Aktuell werden sie alle im Umgang mit Corona und infizierten Patienten von Hugo Tempelman geschult.

Es wird alles getan, um Infektionen zu verhindern und den einzelnen Patienten so gut wie möglich zu helfen. Ein lautstarkes Fahrzeug fährt durch die Gemeinde und mahnt die Menschen zu sozialer Distanzierung und zum Verbleib zu Hause.

Schutzkleidung steht – wie überall – nur begrenzt zur Verfügung. Hugo meldet sich hierzu per Facebook. In seiner Anleitung stellt er vor, wie sich jeder mit einfachsten Mitteln effektiv schützen kann.

Man benötigt nur eine handelsübliche Klarsichtfolie, zwei Kabelbinder und Klebeband. Das Virus, dass per Tröpfcheninfektion über die Schleimhäute in Mund, Auge und Nase eindringt, wird im direkten Kontakt abgehalten. Natürlich müssen auch die Hygienevorschriften eingehalten werden.

Eine simple, billige aber effektive Maßnahme. Bleibt gesund!

Hugo Tempelman mit selbstgemachter Schutzmaske.
Schutzkleidung wird bereitgelegt.
Die Mitarbeiter werden geschult.
Die Wechselstube im Medical Center der Ndlovu Care Group.
Alles wird vorbereitet auf den großen Ansturm.

Elandsdoorn wappnet sich für den Lockdown – die Versorgung der Kinder

Aufgrund der aktuellen Situation mussten alle Kinder- und Jugendprogramme der Ndlovu Care Group vorübergehend geschlossen werden. Nicht nur der regelmäßige Alltag der Kinder wird damit empfindlich eingeschränkt. Es entfallen auch die zwei wichtigen Mahlzeiten, die die Kinder täglich in den Einrichtungen bekamen. Unterernährung droht wieder vielen von ihnen. Die Ndlovu Care Group organisiert nun die Verteilung von Care-Paketen: Mitarbeiter bringen den betroffenen Familien die so dringend benötigten Lebensmittel nach Hause. Derzeit werden 382 Familien versorgt.

 

Insbesondere trifft es die Kinder der Behindertenrehabilitationsprogramme hart. Die Tagesbetreuung hat bei allen Kindern positive Auswirkungen gezeigt. Viele ihrer Beschwerden konnten gelindert werden, teilweise konnten ihnen sogar Fähigkeiten beigebracht werden, die eine ungeahnte Verbesserung ihrer Lebensqualität zur Folge hatten. Hier fand echte Förderung statt. Durch die vorübergehende Schließung der Einrichtungen laufen alle Kinder Gefahr, einen Rückfall zu erleiden. Ausschlaggebend hierbei ist an erster Stelle die regelmäßige nahrhafte Essenversorgung.

 

Die Hilfe, die Hugo und seine Mitarbeiter in diesen schweren Zeiten aufrecht erhalten, ist für die meisten überlebenswichtig. Die ersten Bilder sehen Sie hier. Dies sind alles Kinder, die Aufnahme im Behindertenprogramm der Ndlovu Care Group gefunden haben. Sie werden auch jetzt nicht allein gelassen.

 

Damit die Ndlovu Care Group die Kinder weiterhin mit Essen versorgen kann, wird dringend Geld benötigt.

Spenden Sie, wenn Sie können. Hier zählt wirklich jeder Euro!

 

Stichwort: Care-Paket

HUGO TEMPELMAN STIFTUNG

IBAN: DE21 1012 0100 0007 7770 06

Oder senden Sie Ihren Beitrag per Paypal an

spenden@hugo-tempelman-stiftung.de

 

Das ist Goitsemang mit zerebraler Parese. Sie ist 13 Jahre alt.

 

Die kleine Kutlwano wird seit im Januar in der Ndlovu Ernährungsstation versorgt. Sie ist 11 Monate und hat bereits 500 Gramm zugenommen.

 

Säcke mit Maismehl – dem Grundnahrungsmittel in Südafrika.

 

Siamukelo ist 9 Jahre alt und Waise. Die Familie, bei der sie lebt, ist dankbar für die Hilfe.

 

 

Ndlovu Youth Choir gegen Corona

Bei all der Unsicherheit dieser Tage kann jeder eine Portion Zuversicht vertragen.
Der NDLOVU YOUTH CHOIR zeigt uns mit  ungebrochener Lebensfreude, wie wir helfen uns und andere zu schützen.

 

Nikki Adler, Boxweltmeisterin, gründet mit Hugo Tempelman Stiftung Boxschule für Mädchen

Als Teenager begann Nikki Adler mit dem Boxsport und versprach sich selbst schon ganz zu Beginn: „Wenn ich eines Tages Weltmeisterin werde, baue ich eine Schule in Afrika.“ Profiboxerin Nikki Adler (32) gewann in ihrer außergewöhnlichen Karriere sechs WM-Titel, darunter den goldenen WBC Gürtel im Supermittelgewicht.

 

Insbesondere für Mädchen kann das Boxen eine ganz neue Welt eröffnen. Südafrika hat eine der höchsten Vergewaltigungsraten der Welt. Die Frauen zu stärken, ihr Selbstbewusstsein zu fördern

und ihnen zu zeigen, wie sie sich selbst zu ihrem eigenen Schutz verteidigen können, liegt Nikki Adler besonders am Herzen. „In Deutschland musste ich für meinen Traum in einer Männerdomäne schon hart kämpfen, aber diese Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben sind noch einmal so viel härter und ungerechter. Dies ist der richtige Ort, um mein Versprechen einzulösen.“

 

Anfang des Monats besuchten einige Stiftungsmitglieder zusammen mit Nikki die Ndlovu Care Group in Elandsdoorn um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Nikki war begeistert vom gesamten Konzept, den Örtlichkeiten und vor allem den Menschen, die hier leben. So war es gar keine Frage mehr, ob sie sich hier engagieren möchte. Vielmehr war die Frage, wann es losgehen kann.

 

Nikki begann sofort eine Ausbilderin für Mädchen vor Ort zu suchen, um diese anzulernen. Charlotte, deren Weg wir bereits seit vielen Jahren begleiten, stellte sich sofort zur Verfügung.

 

Die beiden verstanden sich auf Anhieb. Charlotte absolvierte vor Ort die ersten Trainingsstunden mit Nikki zusammen. In Zukunft sollen dann regelmäßige Trainings- und Ausbildungseinheiten per Video erfolgen. Und Charlotte gibt dann ihr Wissen vor Ort an die Mädchen weiter.

 

Hugo Tempelman ist begeistert von dem Projekt: „Wenn man sich umsieht in Afrika, dann ist es immer die starke Frau, die Afrika trägt. Es gibt aber so viel Unrecht gegen Frauen. In der Gegend wo wir leben, haben junge Mädchen unheimlich viele Probleme mit Vergewaltigung, Missbrauch und fehlendem Respekt. Mit Nikki haben wir gelernt, dass Boxen nicht nur ein Kampfsport ist, sondern auch ein Verteidigungssport. Wenn wir gemeinsam so ein Programm anfangen mit so einem Profi im Team, dann ist das großartig.“

Charlotte, Hugo, Vivi Eickelberg und Nikki Adler beim Boxtraining.
Nikki und Charlotte begannen umgehend mit den ersten Trainingseinheiten.
Charlotte gibt das Erlernte direkt an die jungen Frauen weiter.
Charlotte und Nikki sind das perfekte Team.

 

 

Ein neues Haus für drei Waisen

Als Mitinitiator der Hugo Tempelman Stiftung für Südafrika und deren Vorsitzender des Aufsichtsrats begleitet Eike von Oppeln seit vielen Jahren die Arbeit von Hugo Tempelman und seiner Frau Liesje in Südafrika.

 

Bei einer der vielen Begegnungen berichtete Hugo Tempelman sehr bewegend und nachvollziehbar vom Schicksal junger Menschen, insbesondere junger Mädchen, die als Waisen großer Gefahr ausgesetzt sind. Um ungestört schlafen zu können und regelmäßig die Schule zu besuchen und keinen sexuellen Übergriffen ausgesetzt zu sein, benötigen sie dringend abschließbaren Wohnraum. Statt Wellblechhütten, die notdürftig erbaut werden, seien kleine massive Häuser die richtige Lösung. Als Uta, die Ehefrau von Eike, dies vernahm, und Hugo auch konkret darlegte, in welcher Höhe Kosten für die Errichtung solcher Häuser anfallen würden, spendete Uta sofort 9.000,00 Euro, weil sie davon überzeugt ist, dass diese Hilfe dringend erforderlich und wichtig ist. Nun haben sie ein festes Haus, das abschließbar ist, mit Fenstern und Türen. Sie sind jetzt geschützt von Wind und Wetter, aber auch vor Übergriffen. So haben die Kinder wieder die Möglichkeit als Familie zusammen zu leben.

Diese Kinder, Hugo, Liesje und unsere Stiftung für Südafrika danken Uta von Herzen für ihr Engagement.

 

Und das ist ihre Geschichte:

2005 starb die Mutter dieser drei Kinder. Daraufhin zogen sie zu ihrer Großmutter nach Bloempoort um. Leider starb auch die Großmutter kurz danach und die Kinder blieben in der Obhut der Schwester der Verstorbenen. Diese hat 8 Kinder zu versorgen und ist arbeitslos. Die drei Kinder ihrer Schwester stellten eine große Belastung für den Haushalt dar. Von ihnen wurde erwartet, dass sie Hausarbeiten erledigen, Kühe und Ziegen hüten und Wasser holen, was ihre Schulaufgaben ungemein beeinträchtigte, zumal Herr Moloko, der Herr des Hauses, keine Notwendigkeit sah, dass die Kinder in die Schule gehen. Er war und ist der Meinung, dass sie arbeiten sollten, um Essen auf den Tisch zu bringen.

 

Seit 2017 lebten die Kinder in einer Wellblechhütte unmittelbar in der Nähe des Hauses von Moloko. Allerdings blieb Karabo – die 15-jährige Schwester der beiden Jungen bei Frau Moloko im Haus. Diese war der Meinung, dass das Mädchen nicht mit den beiden Jungen in der 1-Raum-Hütte leben sollte. Die Jungs hielten die Hütte sauber und in Ordnung, allerdings ist das Fehlen einer festen Bausubstanz eine gehörige Herausforderung, vor allem in der Regenzeit und in den Wintermonaten. Die Familie hatte keine Toilette.

Die Makola Kinder haben kein anderes Einkommen als die Sozialversicherungszuschüsse. Insgesamt stehen den Kindern je 26 Euro pro Monat zu. Das erhielt Großmutter Moloko und nach ihrem Tod ihre Tochter, die es für die Kinder verwaltet. Da Karabo noch in ihrem Haushalt wohnte, behielt sie deren Anteil komplett ein. Den Jungen zahlte sie jeweils 21 Euro pro Monat aus. Davon müssen die Jungen monatlich Lebensmittel, Schreibwaren, Schuluniform, Kleidung und Toilettenartikel kaufen. Samie (17 Jahre), der Älteste, brach die Schule für einen Teilzeitjob ab, damit er für seine Geschwister sorgen kann, und Jimmy arbeitet auch während der Schulferien in Teilzeit.

Der erste Schritt in eine bessere Zukunft ist getan. Die drei Kinder gehören jetzt zum CHAMP-Programm der NDLOVU CARE GROUP und werden von deren Mitarbeiter betreut.

 

 

Sammie und Jimmy vor ihrem neuen Haus.
Die Toilette, die die Kinder benutzen.
Die bisherige Wellblechhütte, in der bisher die beiden Jungen der Familie gelebt haben.
Karabo kann nun endlich wieder mit ihren Brüdern zusammen wohnen.

Mädchenförderung im Sport

Die Ndlovu Care Group hat bei der Sportförderung von Kindern auch ganz besonders die Mädchen in den Focus genommen. So wurde beispielsweise eine eigene Mädchen-Fußballmannschaft gegründet.

Und während sich das Land nun auf die Ausrichtung der Internationalen Netball Meisterschaften freut, bereitet man sich in Limpopo auf ganz eigene Art vor. Das Ndlovu Fitness Center veranstaltet die Moutse Netball League auf dem Elandsdoorn Cruyff Courts.

Letzte Woche eröffneten die Dennilton Mighty Stars gegen die Ndlovu Bloempoort Netball Girls und gewannen mit einem Spielstand von 23:20.

 

Das neue Jahr beginnt – die Schule auch

In Elandsdoorn beginnt nach den Sommerferien nun die Schule wieder. Die Ndlovu Care Group begrüßt im Minicampus Bloempoort und Elandsdoorn auch die kleinen Schüler der ersten Klassen. Die meisten waren total gespannt und freuten sich enorm auf die neuen Eindrücke. Manchen von ihnen viel der Start allerdings richtig schwer. Auch wenn vieles noch neu ist, werden sie sich sicher bald eingelebt haben.

Wir wünschen viel Erfolg im kommenden Schuljahr!

 

Derzeit stecken wir mitten in den Vorbereitungen für unsere Reise nach Elandsdoorn Anfang Februar. Eine kleine Delegation aus Berlin macht sich mit vielen Ideen auf den Weg. Wir möchten gern aktuelles Filmmaterial erstellen und auch ein neues Sportprojekt für Mädchen ist in Überlegung.

 

Wir sind gespannt auf die neuen Eindrücke und die Resonanz und werden ausführlich berichten.