Bei der Ndlovu Care Group in Elandsdoorn steht jeder Monat unter einem bestimmten Motto, in dessen Kontext das Team die Bevölkerung aufklärt. Im September beispielsweise ging es hauptsächlich um die Krebsvorsorge. Am 21. September veranstalteten die Mitarbeiter eine kleine Parade durch Moutse, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Alle Teilnehmer waren pink gekleidet und so zog sich ein langer, fröhlicher Menschenstrom durch die Straßen. Der Umzug endete im Miracle Theater, wo anschließend 6 Krebspatienten, die ihre Krankheit besiegt haben, über ihre Erfahrungen sprachen.
Im Oktober ist nun der Monat des Hörens gestartet. Zum wiederholten Male dreht sich alles um die Vorsorge und medizinische Versorgung am Ohr. Bereits des Öfteren haben wir über die Wichtigkeit eines gesunden Gehörs gerade für Babys und Kinder berichtet. Deswegen stellt auch immer wieder das Ndlovu-Team dieses Thema in den Mittelpunkt. Die besonderen Bedürfnisse gehörloser Menschen stehen in diesem Monat im Mittelpunkt. So wurden Bildungsbroschüren an die Mitarbeiter der Ndlovu Kliniken ausgeteilt, um deren Augenmerk auf die audiologischen Erfordernisse mancher Patienten zu lenken. Geschult wird das Selbstverständnis, dass die audiologischen Untersuchungen im ganzheitlichen Ansatz der medizinischen Versorgung bei Ndlovu haben. Daneben wurden auch themenbezogene Beiträge im Radio gebracht und die Grundschullehrer der örtlichen Schulen wurden ebenso unterrichtet, wie mit hörgeschädigten Kindern im Unterricht umzugehen ist.
Neben all diesen Projekten und der täglichen Arbeit schaffte das Team es auch noch, die Kinderecke in der Elandsdoorner Klinik neu und liebevoll einzurichten. Die kleinen und großen Patienten danken es und wir sind immer wieder berührt und begeistert von so viel Engagement!
Seit der Gründung des Ndlovu Youth Choirs haben alle Mitglieder ihre Schulabschlüsse geschafft und keine Jugendliche ist schwanger geworden. Das ist ein großer Erfolg des Kinder und Jugendprogramms der Ndlovu Care Group. Herzlichen Glückwunsch!
Im August gab das Ndlovu Forschungszentrum den Kickoff für eine neue Studie: die DREAM-Studie. DREAM meint: Dapivirine Ring Extended Access and Monitoring.
Wie der Name schon sagt, ist dies eine weiterführende Studie zur Ringstudie, mit der Anfang des Jahres so beachtliche Ergebnisse erzielt wurden. Diese Studie konnte belegen, dass die Anwendung des Dapivirine Rings nachweislich nicht nur vor Schwangerschaft schützt, sondern auch das HIV-Infektionsrisiko signifikant verringern kann. In der DREAM-Studie soll nun die Langzeitwirkung der Ringanwendung beobachtet und dokumentiert werden. Direkt am ersten Tag konnte das Forschungsteam bereits Freiwillige rekrutieren. Die Bereitschaft an derartigen Untersuchungen teilzunehmen, regelmäßig das Medikament anzuwenden und über die Erfahrungen zu berichten, ist zu ganz großen Teilen dem Vertrauen zuzuschreiben, dass das Ndlovu-Team in der Bevölkerung genießt. Die Menschen wissen, dass sie hier respektvoll behandelt werden und verantwortungsvoll mit Ihnen umgegangen wird.
Auf dem diesjährigen IPM Annual Meeting in Capetown, das vom 23. bis 27. September stattfand, wurde dann auch das Team und seine Leistung ganz besonders gewürdigt. Auf dieser Konferenz wurden spezielle Auszeichnung für die verschiedenen Forschungseinrichtungen vergeben. Das Ndlovu-Team wurde für sein gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet, was sich besonders in den wunderbaren Events, die regelmäßig stattfinden niederschlägt aber auch in der hervorragenden Einbindung der männlichen Partner der Ring-Studien-Teilnehmerinnen.
Die Teilnehmer der Ringstudie wurden bereits im Juli über die DREAM-Studie informiert und hatten die Gelegenheit in einer Gesprächsrunde ihre Probleme und ihre Erwartungen an die Nachfolgestudie zu diskutieren. Auf dem Kickoff im August wurde dann auf diese Ängste und Sorgen eingegangen und Lösungen bzw. Beratungen angeboten.
Derzeit tourt das DREAM-Team durch die Schulen und Jugendzentren und bringt das Thema der Ring-Studie und der Nachfolgestudie jungen Frauen und Männern näher. Schwangerschaftsverhütung und HIV-Prävention sind Themen, die bereits bei den Jugendlichen Aufmerksamkeit benötigen. Das Ndlovu-Team hat hier ein wirklich vertrauensvolles Verhältnis zu den jungen Menschen der Umgebung aufgebaut.
Die DREAM-Studie wird etabliert unter einem afrikanischen Sprichwort: „Wenn wir schnell sein wollen, gehen wir allein. Wenn wir weit kommen wollen, gehen wir zusammen.“ Frei nach diesem Motto drücken wir die Daumen, dass sich möglichst viele dieser neuen Untersuchung anschließen.
Auch in diesem Jahr wird wieder am 24. September überall in Südafrika der Heritage-Day gefeiert. An diesem Tag werden alle Südafrikaner dazu ermutigt, ihre Kultur und die Vielfalt ihrer Traditionen und Überzeugungen zu zelebrieren. Wie auch im letzten Jahr begehen die Ndlovu-Mitarbeiter diesen Feiertag in wunderschönen, traditionellen Kostümen, die bei allen für Begeisterung sorgten. Das ist es auch, was diesem Tag seinen Namen gab: „Tag der Regenbogennation“. Die Südafrikaner zeigen damit, dass die bunte Vielfalt der Überzeugungen, Herkünfte und Traditionen Platz für jeden in diesem Land haben.
Inzwischen gehört soziales Engagement in der Wirtschaftswelt zum guten Ton. Nahezu jedes Unternehmen engagiert gemeinnützig. Leider sind manche Hilfeleistungen oft nur zeitlich begrenzt, wobei an vielen bedürftigen Stellen erst eine kontinuierliche Unterstützung Früchte trägt und unverzichtbar ist.
Wir, die Hugo Tempelman Stiftung, Liesje und Hugo Tempelman sowie die Ndlovu Care Group sind vor diesem Hintergrund unglaublich froh und stolz einen verlässlichen und konstanten Partner an unserer Seite zu haben, der erkannt hat, dass sich Hilfe zur Selbsthilfe nicht in einer Einmalspende realisieren lässt. Das Unternehmen ENERGETIX unterstützt unsere Arbeit bereits seit 9 Jahren kontinuierlich und dadurch gibt es so viele großartige Erfolge vorzuweisen.
Das große Ziel Hugos, die erste AIDS-freie Generation in ländlichen afrikanischen Gebieten zu schaffen, schien vor Jahren noch Utopie zu sein. Die finanzielle Hilfe von ENERGETIX ermöglichte es, hier mitten im Nirgendwo eine Mutter-Kind-Klinik zu betreiben, in der es HIV-infizierten Müttern möglich ist, HIV-negative Babys zur Welt zu bringen. Dies kann natürlich nur durch frühzeitige medikamentöse Einstellung und beständige Beobachtung und Behandlung ermöglicht werden. Medikamente sind teuer – alles Wohlwollen, alles Anpacken, alle moralische Unterstützung hilft nicht, wenn es nicht auch Menschen gibt, die bereit sind, von ihrem eigenen Wohlstand abzugeben. Dafür danken wir insbesondere ENERGETIX, die über die Jahre bereits mehr als 1 Millionen Euro in die Arbeit von Hugo Tempelman investiert haben. Auch dadurch ist dieser messbare, reale Erfolg seiner Arbeit vor Ort möglich. 99 % der Babys von HIV-infizierten Müttern sind in dieser Zeit ohne das bedrohliche Virus auf die Welt gekommen. Man muss sich vor Augen führen, dass es Menschenleben sind, die hier gerettet werden. Nach 20 Jahren Forschung und Arbeit auf diesem Gebiet, wurde Hugo Tempelmans Methode von der südafrikanischen Regierung ins Gesundheitsprotokoll aufgenommen, und somit als Standard in Südafrika definiert.
Es ist nun die Zeit, sich auf andere notwendige Gebiete zu konzentrieren. Jetzt ist es möglich, gesundes Leben auf die Welt zu bringen, nun muss dafür gesorgt werden, dass es auch lebenswert wird. Wie viele Kinder leben unter Umständen, die wir uns hier nicht einmal vorstellen können: Dass eine eigene Toilette – ein Plumpsklo hinter dem Haus – eine Luxuserrungenschaft ist, die das ganze Dorf bestaunen kommt (siehe Eine richtige Toilette für Großmutter Gogo). Dass gesunde Kinder aber immer noch kranke Eltern haben, deren Lebensumstände ihnen keine lange Lebensdauer ermöglichen. Dass Kinder zu Waisen werden und verarmen, weil sie zu jung sind, bürokratische Gänge zu erledigen, einer Arbeit nachzugehen, Geld zu verdienen (siehe Wenn das Leben vorgezeichnet scheint … ). Diese Spirale zieht sich endlos nach unten. Hier ist es wichtig einzuhaken, nicht nachzulassen in der Initiative, der finanziellen Unterstützung und vor allem dem Interesse. Hinzusehen, welche Probleme es gibt und nicht wegzusehen und die Arbeit als erledigt zu betrachten.
Das persönliche Engagement der vielen Vertriebspartner von ENERGETIX können wir anhand der Klicks und Likes auf unserem Facebook-Account erkennen. Wir freuen uns über jeden Kommentar und das fleißige Verfolgen der Neuigkeiten aus Südafrika. Roland Förster, der geschäftsführende Inhaber, nimmt regen Anteil an allen Entwicklungen und war mit uns auch bereits mehrfach vor Ort, um sich selbst ein Bild zu machen.
Für die diesjährige Schmuckpräsentation/Kataloglaunch – auf dem das Unternehmen abermals einen großzügigen Scheck für die weiteren Projekte von Hugo überreichte – haben wir eine Vorabversion unserer aktuellen Dokumentation mit unserem Botschafter, dem Schauspieler Clemens Schick geschnitten. Für diese Dokumentation, die in der Langversion im Fernsehen laufen wird, waren wir in diesem Sommer in Elandsdoorn vor Ort. Der Film zeigt auf, für welche Projekte die Unterstützung von ENERGETIX in Zukunft verwendet wird. Die Dokumentation porträtiert, worauf es bei der Arbeit von Hugo Tempelman ankommt – die Menschen!
Junge Menschen – die Zukunft des Landes: All das liegt nicht unbedingt in unseren Händen, aber wir wollen helfen, alles ein Stück voranzubringen. Dabei ist der Beitrag von großen Unternehmen und all ihren Mitarbeitern für uns unerlässlich. Diesen Menschen, die so viel weniger haben als wir, Hilfestellung zu einem selbstbestimmten, lebenswerten Leben zu geben, das ist Ziel unserer Arbeit und wir sind dankbar für die Unterstützung, die ENERGETIX hierbei leistet.
AIDS – ist eine Krankheit, die lange Jahre ein überbordendes Problem in der Gesellschaft verursacht hat: Stigmatisierung. Wer HIV-infiziert war, galt als unrein und wurde aus der Gemeinde ausgestoßen. Insbesondere Kinder waren Opfer von Vorurteilen, Aberglaube und Übergriffen. Waisen, deren Eltern an AIDS erkrankt und gestorben sind, haben eine Last zu tragen, die sie vollkommen unschuldig aufgebürdet bekamen.
Hier war der Ansatz von Hugo Tempelmans Arbeit, als er vor mehr als 20 Jahren nach Südafrika kam. Sein Ziel und das seiner Ndlovu Care Group ist es, diesen Kindern zu helfen, ihnen einen Weg zu ebnen, trotz der Steine, die das Leben ihnen in den Weg wirft.
Verwaiste Kinder sind in den ländlichen Gemeinden von diversen Seiten gefährdet. Werden sie in einem Heim untergebracht bedeutet das meisten auch die Trennung von den Geschwistern. Nach dem Verlust der Eltern ist dies seelisch für die meisten Kinder kaum zu verkraften. Verbleiben die Kinder zusammen im elterlichen Heim, übernimmt das älteste die Rolle des Familienoberhauptes. Es sorgt für seine Geschwister, für Nahrung und Wasser, die Sorge um die Sicherheit und die Angst vor etwaigen nächtlichen Überfällen im ungeschützten Kinderhaushalt, lässt viele dieser Kinderoberhäupter nicht schlafen. Sie wachen nachts, schlafen tagsüber, gehen dadurch nicht zur Schule, bekommen keinen Abschluss, haben keine Zukunft. Die allergrößte Gefahr geht dabei für diese Kinder von Erwachsenen aus, die sie als Freiwild betrachten. Nicht selten werden ihnen die wenigen Habseligkeiten gestohlen und die Menschenwürde genommen. Sexuelle Übergriffe sind keine Ausnahme.
Ein klassischer Fall eines Kinderhaushalts in Elandsdoorn:
In diesem Haus leben zwei unter zehnjährige Mädchen mit ihrem kleinen Geschwisterkind. Die Eltern sind gestorben und die Mädchen sorgen so gut es geht für sich selbst. Sie kennen ihre Nachbarn, bisher gingen sie in die nahe gelegene Schule, wohnen relativ gut erreichbar an einer örtlichen Wasserversorgungsstelle. Doch seit dem Tod der Eltern verfällt das Haus immer mehr.
Eine Wand besteht aus verrostetem Wellblech, das Dach ist undicht und teilweise gar nicht mehr vorhanden. Es tropft auf den Lehmboden, die Fenster und Türen halten nicht einmal mehr das Wetter fern. Es gibt keinen Strom, keine Abwasserkanalisation, keinen Schutz vor Eindringlingen.
Ohne Hilfe sieht die Zukunft dieser beiden Mädchen düster aus. Sie können sich keine Schuluniform leisten und ohne Schuluniform ist der Schulbesuch nicht erlaubt. Daher werden sie ohne Anschluss von der Schule abgehen müssen. Anzunehmen ist, dass sie früh sexuelle Erfahrungen machen werden, höchstwahrscheinlich nicht freiwillig. Prostitution ist eine realistische Berufswahl für Kinder in dieser Situation. Dabei sind HIV/AIDS und andere sexuell übertragene Krankheiten die zu erwartende Folge.
Dieser traurigen Realität sehen sich Hugo Tempelman und die Ndlovu Care Group tagtäglich gegenüber. Alles, was den Kindern oftmals bleibt nach dem Tod der Eltern, ist das Haus, in dem die Familie gelebt hat. Häufig ist das Haus die einzige Verbindung mit der Vergangenheit.
Diese Kinder sensibel aufzufangen, ist die oberste Prämisse. Darum siedelt die Hilfe der Ndlovu Care Group auf ganz unterster Stufe an: bei der Sicherung der Grundbedürfnisse.
Das Prinzip ist sehr einfach und anschaulich in der Bedürfnispyramide nach Maslow dargestellt.
Maslow hat sich eingehend mit den menschlichen Motivationen und deren Ursprung in Bedürfnissen beschäftigt. Seine Theorie hat zur Grundlage, dass zunächst die Defizitbedürfnisse, allen voran die Grund- und Sicherheitsbedürfnisse befriedigt oder zumindest zu weiten Teilen bedient sein müssen, bevor überhaupt an individuelle Wachstumsbedürfnisse zu denken ist.
Um die Familie als Einheit zu bewahren, die gewohnte Umgebung aufrechtzuerhalten und die Akzeptanz in der Gemeinde zu fördern, sorgt Ndlovu dafür, das bestehende Strukturen renoviert werden. Die Häuser werden gesichert, eingezäunt und mit verschließbaren Türen und Fenstern ausgestattet. Kinder, denen kein Dach über dem Kopf geblieben ist, schafft die Ndlovu Care Group mit den Kinderhäusern für AIDS-Waisen (Orphan Houses) ein neues Zuhause. Mit diesen kindergeführten Häusern bekommen die Waisen Schutz, Sicherheit und einen offiziellen Wohnsitz – die Grundvoraussetzung für alles Weitere.
Die Ernährung von Waisen ist oft nicht oder nur mangelhaft gewährleistet. Für Kleinkinder können daraus resultierende Entwicklungsrückstände eine lebenslange Auswirkung haben. Deswegen werden die Kinder in das Ndlovu-Ernährungsprogramm aufgenommen. Sind diese Grundbedürfnisse sichergestellt, widmet sich Ndlovu den Gründen für den Schulabbruch. Fehlende Schuluniformen müssen dafür kein Anlass mehr sein. Wer lernen will, sollte dies auch dürfen. Die entsprechende Kleidung wird zur Verfügung gestellt. Ndlovu bemüht sich mit diversen Einrichtungen wie dem Chill-Hub-Haus, dem Chor und dem Miracle-Theater um soziale Integration. Sind Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft geschaffen, haben Waisen ein geschütztes Umfeld, in dem sie nicht mehr gemieden oder gar ausgestoßen werden. Und dann können diese Kinder den Verlauf ihres Lebens, der so düster vorgezeichnet war, aus eigener Kraft neu zeichnen. Der Weg ist geebnet für ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben.
Nach mehr als 20 Jahren medizinischer, infrastruktureller und sozialer Arbeit vor Ort können Hugo Tempelman und seine Ndlovu Care Group auf beachtliche Erfolge zurückschauen. Doch es liegt nicht in der Natur des Arztes, sich darauf auszuruhen und es dabei bewenden zu lassen. Sein Hauptaugenmerk legt er immer mehr auf den Bereich der Forschung. Es wurden schon mehrere Forschungsprojekte im Ndlovu Research Consortium installiert und man kann bereits mit ersten Ergebnissen aufwarten. Da die Aktivitäten in diesem Bereich zukünftig intensiviert werden, ist es nur ein logischer Schritt ein eigenes Forschungszentrum zu errichten, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können. Das Gebäude hierzu ist bereits im Entstehen. Die Kohorten-Studie und zwei weitere neue Studien werden hier ihr Quartier beziehen. Es werden nicht nur die Treffen der Forschungsgruppen und die Untersuchungen in diesem Gebäude stattfinden, auch die gesamte Hintergrundarbeit zu den Forschungen wird hier angesiedelt. Eine derartige Forschungseinrichtung im ländlichen Gebiet ist ungewöhnlich, wird aber dringend benötigt. Die Finanzierung dieses Gebäudekomplexes erfolgt neben verschiedenen Sponsoren aus dem Eigenkapital der Ndlovu Care Group. Es werden weiterhin aber dringend Unterstützer gesucht, die dieses Vorhaben mitfinanzieren.
Dieser Brief erreichte Hugo Tempelman vor einiger Zeit:
Lieber Dr. T. Vielen Dank für die Toilette, das hilft uns enorm! Jeder aus meiner Familie freut sich darüber. Meine Großmutter sagt, dass ich Ihnen unbedingt sagen soll, wie sehr Sie ihr geholfen haben. Hier ein paar Bilder wie es vorher ausgesehen hat und wie es jetzt aussieht. Mit all unserer Liebe!
Dies ist ein Brief eines Schützlings aus dem Ndlovu CHAMP-Kinderprogramm, der in einem Kinderhaushalt lebt. Nach 22 Jahren gibt es nun endlich eine richtige Toilette im Haus und nicht nur ein einfaches Loch im Leben. Wie einfach es doch sein kann, Menschen zu helfen!
In der vergangenen Woche war Dr. Hugo Tempelman zu Gast beim Radiosendender Capricorn, um über sein Engagement speziell im Bereich der kindergeführten Haushalte zu reden. Die Ndlovu Care Group hat auf diesem Gebiet großartiges erreicht und Vorbildcharakter. Capricorn ist er erste regionale Radiosender in der Provinz Limpopo. Er hat eine hohe Reichweite und sendet 24 Stunden täglich.
Das Interview können Sie auf der Ndlovu-Site unter folgendem Link anhören:
Der vierte und letzte Tag meiner Reise nach Elandsdoorn begann mit dem Besuch einer Schule. Ndlovu hielt dort für alle Schüler/innen einen Vortrag über Verhüttung, Safer Sex und vor allem das tabuisierte Thema der Menstruation. Irgendwann stellten die Mitarbeiter des NMC fest, dass die Schülerinnen pro Monat bis zu 10 Tage fehlen. Der Grund: Sie können sich keine Binden leisten. Seit dem versucht Ndlovu den Schülerinnen diese kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Unfassbar, dass in einem Land wie Südafrika, welches derart von HIV bestimmt wird, die Sprachlosigkeit darum so groß ist. Deswegen ist dieser Unterricht lebensnotwendig!
Vor meiner Fahrt zum Flughafen dann noch der Besuch der sogenannten Waisenhäuser. Ndlovu stellt einer gewissen Anzahl von Waisen, deren Eltern an Aids gestorben sind, kleine sehr einfache Häuser zur Verfügung. In diesen leben meist mehrere Geschwister und deren Kinder zusammen. Sätzlich sorgt Ndlovu für die Ernährung. Auf jedem der Häuser ist eine kleine Solarzelle, die ausreichend Strom für Licht und Handy erzeugt. Gekocht wird auf einer Feuerstelle vor dem Haus. Die Plastikeimer in denen die Lebensmittelspenden alle zwei Wochen abgeholt werden, werden anschließend zum Wassertransport benutzt.
Wieder meine Sprachlosigkeit, wenn ich in einem dieser Waisenhäuser dem entzückendsten Kind begegne und dann erfahre, dass seine Mutter mit 14 vergewaltigt wurde und so dieses Kind gezeugt wurde. Glück und größte Brutalität so unfassbar nah beieinander.
Ich bin wirklich dankbar über diese Reise.
Die Arbeit von Hugo Tempelman und seiner Frau Liesje so direkt erfahren zu können, ist ein großes Geschenk und spornt mich an, jetzt noch viel mehr für die Hugo Tempelman Stiftung zu tun.
Danke auch Vivi Eickelberg, für die Einladung, aber vor allem für Ihren jahrelangen unermüdlichen Einsatz. Die Jugendlichen überall in Elandsdoorn wissen, warum sie sie „Mama Vivi“ nennen.