Zu Besuch in Elandsdoorn: Berufsschule im Betrieb

Einige Mitglieder unserer Stiftung sind derzeit in Elandsdoorn. Begleitet werden sie von einem Filmteam, das die aktuellen Entwicklungen und den Fortschritt der einzelnen Projekte und neue Pläne für uns dokumentiert.

So wurden zunächst die Schüler der neu gegründete Berufsschule der Ndlovu Care Group bei ihrer praktischen Ausbildung besucht. Unter anderem Dank der großzügigen Unterstützung der Postcode Lotterie Deutschland ist der Betrieb der Berufsschule für die nächsten drei Jahre gesichert. Besonders freut uns, dass die Möglichkeit zur Ausbildung für handwerkliche Berufe mehrheitlich von Mädchen in Anspruch genommen wird.

Nachwuchsförderung beim Ndlovu Youth Choir

Good Morning Mister Elephant! Der Ndlovu Youth Choir besuchte die Kleinen der Ndlovu Vorschule. Zusammen hatten sie viel Spaß beim Singen! Vielleicht werden hier schon die Talente von Morgen entdeckt.

Die kleinen Elefantenmasken passen nicht nur zum Lied, sondern auch zum Namen: Ndlovu steht für Elefant.

Förderung auch nach der Schule: Ndlovu Care Group bietet Schülern umfassendes Programm

Im Rahmen der nachschulischen Förderprogramme bietet die Ndlovu Care Group Nachhilfe, Mentoring und Berufsberatung mit Schwerpunkt Naturwissenschaften und Mathematik an. Auch ein Computerkurs wird angeboten. Derzeit sind 500 Schüler eingeschrieben und sie profitieren außerordentlich von dem Programm.

Thobile Nkosi ist eine Schülerin der 9. Klasse, die den Zusatzunterricht in Wirtschaft, Managementwissenschaften und Mathematik besucht. Durch ihre regelmäßige Teilnahme hat sie es geschafft, 88 % in Mathematik und 87 % in Wirtschaftswissenschaften zu erreichen. Sie ist eine der besten Schülerinnen der Kgothala Secondary School.

Aber unabhängig von den Prozenten sind alle Schüler Gewinner, die sich auch nach dem regulären Unterricht weiterbilden wollen. Jeder, der möchte, kann in Bloempoort und Elandsdoorn vorbeikommen. Das Programm ist kostenfrei und jederzeit besuchbar.

„Wir müssen dafür sorgen, dass Bildung alle erreicht.“ Nelson Mandela

Am heutigen Geburtstag von Nelson Mandela erinnern wir an diesen großen Mann, der weit über seine Zeit hinaus die Menschen motiviert, bewegt und inspiriert.

Sein Leben widmete er dem Kampf für Frieden. Ein nie endender Kampf, wie gerade in diesen Zeiten sehr deutlich wird. Für seinen Kampf gegen die Apartheid im Namen der Gerechtigkeit verbrachte Nelson Mandela einen Großteil seines Lebens im Gefängnis, bevor er zum ersten farbigen Präsidenten Südafrikas gewählt wurde.

Eines seiner wichtigsten Anliegen war die Bildung der schwarzafrikanischen Bevölkerung. Bildung hielt er für die wichtigste Waffe im Kampf für eine bessere Welt.

Dem haben wir uns verschrieben und danken unseren Partner ENERGETIX und Deutsche Postcode Lotterie sowie Bild hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ und Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V. für die unglaubliche Unterstützung. Von der frühkindlichen Förderung in den Vorschulen bis hin Ausbildung in der neuen Berufsschule kann die Hugo Tempelman Stiftung aufgrund dieser Hilfe die Arbeit der Ndlovu Care Group im ländlichen Südafrika tatkräftig unterstützen.

Bild: Besuch von Nelson Mandela, um an der LSE einen Vortrag über „Afrika und seine Stellung in der Welt“ im Peacock Theatre zu halten. 6. April 2000, Library of the London School of Economics and Political Science

Sharing Hope – Hoffnung auf eine Zukunft dank der Postcode Lotterie

„Sharing Hope“ – unter diesem Motto hat die Deutsche Postcode Lotterie im Rahmen ihrer jährlich stattfinden Charity Gala in Düsseldorf kleine und große Organisationen und die Menschen gefeiert. Seit dem Start der Deutschen Postcode Lotterie im Jahr 2016 wurden bis 2022 in ganz Deutschland über 3.500 Projekte für Mensch und Natur mit mehr als 115 Millionen Euro gefördert. Im Fokus stehen Organisationen, die mit ihrem Engagement die Welt zu einem besseren Ort machen. Neben Vertretern der geförderten Organisationen, den Botschaftern Katarina Witt, Kai Pflaume und Toni Kroos waren auch die Unterstützer der Soziallotterie Michael Patrick Kelly und Peter Maffay nach Düsseldorf gereist.

Auch die Hugo Tempelman Stiftung konnte in diesem Jahr ein Teil davon sein. Die Postcode Lotterie unterstützt den Aufbau der Berufsschule im ruralen Südafrika durch die Ndlovu Care Group. Dank dieser Hilfe ist der laufende Betrieb, insbesondere die Personalkosten, für die ersten drei Jahre gesichert.

Ein besonders starkes Zeichen der Hoffnung und des Muts ging an diesem Abend von Nadia Murad, Friedensnobelpreisträgerin und UN-Sonderbotschafterin für die Würde der Opfer von Menschenhandel, aus, die eine bewegende Rede hielt.

Wir sind dankbar für die schnelle und unmittelbare Unterstützung der Postcode Lotterie. Ganz im Sinne des diesjährigen Mottos schenken sie den Jugendlichen in Limpopo Hoffnung auf eine Zukunft.

Mehr zum Erfolgsprojekt „Berufsschule“.

Energetix hilft!

Seit 2009 unterstützt ENERGETIX Bingen tatkräftig und kontinuierlich die Arbeit der Hugo Tempelman Stiftung. Auch im 15. Jahr unseres Bestehens konnten wir uns über die finanzielle Zuwendung von 50.000 Euro für die Kinderprojekte der Ndlovu Care Group freuen.

Seit der Gründung konnte bereits so viel Großes geschaffen werden. Die maßgeblich von ENERGETIX mitfinanzierten Preschools und Kinderbetreuungseinrichtungen sind ein wichtiger Grundstein für einen besseren Start der Kinder ins Leben. Auch der Betrieb des Behindertenzentrums Jorishaus ist eine so wichtige Einrichtung für die bedürftigen Menschen vor Ort in Elandsdoorn und Umgebung. Jahr um Jahr trägt ENERGETIX dazu bei, die Welt der Menschen hier besser zu machen.

Wir freuen uns auf weitere 15 Jahre mit Euch und danken allen Freunden und Unterstützern!

PowerGirls an allen Tagen!

PowerGirls ist ein Programm, das junge heranwachsende Frauen unterstützen möchte.

Auch das Thema der Monatshygiene spielt hier ein entscheidende Rolle. Die jungen Mädchen bleiben einmal im Monat eine Woche zu Hause, weil einfach kein Geld vorhanden ist, binden zu kaufen. Während ihrer Periode kommen die Mädchen oft einfach gar nicht in die Schule und versäumen so enorm viel Unterricht.

Die Ndlovu Care Group erreichte in den letzten Tagen eine Lieferung von 384.000 Packungen Monatsbinden. Diese werden an die Mädchen verteilt, um so einen regelmäßigen Schulbesuch auch während der Periode sicherzustellen.

Die Würde der Mädchen ist ein fundamentaler Bestandteil des PowerGirls-Programm. 

Jerry – Zeitzeuge des Soweto-Aufstandes
Darum ist heute der 16. Juni ein internationaler Gedenktag des afrikanischen Kindes

In Soweto, Südafrika, marschierten am 16. Juni 1976 etwa zehntausend schwarze Schulkinder in einer mehr als eine halbe Meile langen Kolonne, um gegen den Bantu Education Act und die Apartheid zu protestieren. Der friedliche Marsch wurde brutal von Polizisten niedergeschlagen. Hunderte von jungen Schülern wurden erschossen, Tausende verletzt.

Ein Zeitzeuge ist Jerry. Er war 1976 dabei, als die Kinder auf die Straße gingen, um gegen die Ungerechtigkeit und die Unterdrückung des Apartheid-Regimes zu protestieren. Dieses hatte eine Fülle diskriminierender Gesetze erlassen, die der südafrikanischen Bevölkerungsmehrheit elementare Bürger- und Menschenrechte entzog. Eines davon war der Bantu Education Act. Dieser schrieb vor, dass Afrikaans und Englisch die Unterrichtssprachen in den Schulen waren. Hintergrund war die Ansicht des Regimes, dass Schwarzafrikaner nur als Bedienstete für Weiße Arbeit finden würden. Insofern wurde es als notwendig angesehen, dass auch deren Sprache gesprochen wurde. Die lokal gesprochenen Sprachen wie beispielsweise Zulu waren verboten.

Die Schüler protestierten für ihr Recht auf Unterricht in ihrer eigenen Sprache. Als die Polizei eintraf, wurde direkt das Feuer auf die Schüler eröffnet.

Jerry war einer von ihnen. Zusammen mit Freunden versteckte er sich bei der brutalen Niederschlagung. Kaum hatten sie Zuflucht in einer leerstehenden Hütte gefunden, flog eine Handgranate durch die Tür. Um seine Freunde und sich zu schützen, nahm Jerry die Granate und warf sie im hohen Bogen nach draußen. Das Geschoss explodierte und riss ihm seinen halben Arm bis zum Ellenbogen ab.

Seine Freunde und Jerry überlebten. Als Hugo Tempelman Jerry kennenlernte, war er so begeistert von diesem jungen Mann, dass er ihn sofort einstellte. Seitdem unterstützt Jerry die Arbeit von Hugo. Ist Wegbereiter bei Neuem, Vermittler bei Unstimmigkeiten, Unterhändler bei Verhandlungen mit den Stammesältesten. Auf Initiative der Hugo Tempelman Stiftung bekam Jerry eine Armprothese. Seine Arbeit und sein Engagement werden mehr als wertgeschätzt.

Heute ist der 16. Juni in Südafrika ein gesetzlicher Feiertag. Auch heute noch brauchen afrikanische Kinder Unterstützung. Mehr als 40 Jahre später ist gute Bildung im ruralen Südafrika immer noch keine Selbstverständlichkeit. Die Ndlovu Care Group und die Hugo Tempelman Stiftung arbeiten aktiv dafür, dies zu ändern.

Wasser, Wüste, Vegetation ­– Bewässerung in Zeiten von Wasserknappheit

Die Ernährungssituation in den ruralen Townships Südafrikas ist prekär. Während der Corona-Pandemie wurde das wie unter dem Brennglas verschärft. Die Ndlovu Care Group bekämpfte dies entschlossen mit der Einrichtung von Foodgardens für die Familien im Einzugsgebiet. Die Foodgardens sind die neue Lösung, auf die die Ndlovu Care Group setzt, um einen besseren Zugang zu gesunden Lebensmitteln für mehr als 10.000 Menschen zu schaffen. Diese können sich nun mit frischem Gemüse aus dem eignen Garten selbst versorgen: dank der Unterstützung der Hugo Tempelman Stiftung und Stiftung RTL „Wir helfen Kindern“.

Doch ein großes Problem bleibt: die zeitweilige Wasserknappheit in diesem Landstrich. Die Gärten an den Häusern der Familien müssen natürlich mit Wasser versorgt werden, damit sie Ertrag einbringen. Auch hier wartete  die Ndlovu Care Group mit einer innovativen Lösung in Form der Wasserschubkarren auf. 

Diese einfach zu transportierenden Wassertanks sind eine enorme Erleichterung bei der Bewässerung der Gärten. Die Ndlovu Care Group hat bereits mehr als 55 Bohrlöcher in der Gegend installiert. Die Trinkwasseranlagen sind mit mehrere Zapfhähnen frei zugänglich und kostenlos für alle Mitglieder der Gemeinde nutzbar. Hier können die Wassertankschubkarren aufgefüllt und zum Garten transportiert werden.

Diese originelle Idee stammt von einem jungen Mann aus der Gemeinde und wurde in Zusammenarbeit mit der Ndlovu Care Group zur Serienreife entwickelt.

Das ist es, was wir unter Hilfe zur Selbsthilfe verstehen.

Daneben fördert die Ndlovu Care Group auch die verschiedensten Ideen zur neuartigen Bewässerung mit den einfachsten Mitteln.

Zum einen wäre da das System der Tröpfchenbewässerung.

Hier werden leere 2-Liter-PET-Flaschen verwendet, um das Land mit minimalem Wasserverbrauch zu bewirtschaften. In den unteren Teil der Behälter werden Löcher gebohrt. Die Flaschen werden in den Gärten eingegraben und dann von oben mit Wasser befüllt. Sukzessive wird nun das Wasser direkt an den unteren Wurzelteil der Pflanzen abgegeben. Der Vorteil ist die langsame und stetige Bewässerung der Pflanzen. Vor allem aber werden Verdunstungsverluste komplett minimiert, da das Wasser direkt im Untergrund abgegeben wird. Bei einer Bewässerung von oben, verdunstet viel Wasser durch den heißen Sand und gelangt gar nicht erst bis zum Wurzelwerk vor.

Zum anderen gibt es die Mobilen Gärten. Eine einfache Methode für Gärtner und Bewässern: In alten Maismehlsäcken, die praktisch jeder zu Hause hat, werden einzelne Pflanzen gezogen. Regnet es, werden diese vor die Tür gestellt. Bei zu viel Sonnenschein können die Säcke leicht nach innen oder hinters Haus transportiert und so vor zu viel Sonne geschützt werden. Die Maismehlsäcke bestehen aus PP-Gewebematerial, das wasserbeständig ist.

So kann mit einfachsten Mittel, die in jedem Haushalt zu finden sind ­– Softdrinkflaschen und Maismehlsäcke – ein erster, unkomplizierter Schritt zur Selbstversorgung getan werden. Die Setzlinge liefert die Ndlovu Care Group kostenfrei aus ihren Setzlingsfabriken. Den Anbau hier unterstützen die Hugo Tempelman Stiftung und Stiftung RTL „Wir helfen Kindern“.