Durch die Umwandlung der 24h-Mutter-Kind-Klinik in eine 12h-Stunden-Klinik wird im Medical Center in Elandsdoorn Platz frei. Das Medical Center umfasst zwei Gebäudekomplexe. In einem werden der grundlegende Gesundheitsservice und die Forschungsstationen wie bisher auch betrieben. In dem anderen nun leer stehenden Gebäude – es werden keine stationären Aufnahmen mehr gemacht – bekommt die Audiology-Klinik ihr neues Zuhause.
Die Services rund um das Gehör werden immer umfangreicher:
Anfang Mai absolvierten die Mitarbeiter der Audiology Klinik einen umfassenden Kurs über Hörgeräte. Dazu gehört nicht nur, wie diese Geräte getragen, gereinigt und gepflegt werden. Wichtig ist, wie die Batterie gewechselt werden und wie geprüft werden kann, ob der Akku noch funktioniert. Ebenso war die grundlegende Fehlerbehebung Teil des Kurses, wie auch die Ursachenüberprüfung für mögliches Pfeifen oder gar keine Tonwiedergabe. Die Gemeindemitglieder erwarten vom Klinikpersonal, dass es in diesen Dingen Bescheid weiß und jederzeit zur Hand gehen kann.
Auch im Bereich des Hörscreenings hält die Technik Einzug. Seit Anfang März hat das Audiology Team die Möglichkeit, Südafrikas ersten Test durchzuführen, der Hörscreening via Smartphone ermöglicht. Der Test ist einfach und leicht zu bedienen und dauert etwa 2 Minuten. Die Teammitglieder, die es bereits angewendet haben, wollen gar nicht mehr mit dem Testen aufhören. Nicht nur die einfache Handhabung auch die Leichtigkeit bezüglich des Gewichts begeistert. Was jetzt auf dem Smartphone geschieht, steht ganz im Gegensatz zu den bisherigen schweren Geräte, die für das Screening aufgebaut werden mussten. Durch die schnelle Funktionsweise und leichte Bedienbarkeit können in gleicher Zeit mehr Leute getestet werden als vorher. Und der Smartphone-Test hat auch einen automatischen Lärmpegelsensor. Wenn die Hintergrundgeräusche zu störend sind, sendet er eine Nachricht an den Tester.
Das Hörscreening entwickelt sich also immer weiter und wird ständig verbessert. Das ist auch wichtig, denn in Südafrika ist das Hörscreening eine der wichtigsten diagnostischen Grundlagen. HIV oder Aids erhöht das Risiko von Hörverlusten und hemmen die Sprachentwicklung. Babys von HIV-positiven Müttern leiden durch die Virusinfektion mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit unter angeborene Schwerhörigkeit oder entwickeln im Laufe der Zeit eine Hörschädigung. Der Verlust des Gehörs hat unweigerlich weitreichende emotionale, soziale, aber auch berufliche und somit wirtschaftliche Konsequenzen. Deswegen ist die Überwachung bei Patienten mit HIV/AIDS und Tuberkulose wichtig. Schwerhörigkeit – als eine nicht übertragbare Krankheit – wird als das häufigste sensorische Defizit der menschlichen Bevölkerung angesehen. Es wird geschätzt, dass mindesten 41 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in den Entwicklungsländern mit Hörverlust leben. Das macht diese Krankheit in Entwicklungsländern wie Südafrika zu einer leisen, übersehenen Epidemie. Die Ndlovu Care Group bietet seit dem Jahr 2014 deswegen verstärkt audiologische Untersuchungen zur Gesundheitsförderung am Ohr an.
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