Anfang des Monats feierten die Ndlovu Vorschüler, Eltern und Lehrer ihre jährliche Abschlussfeier. In diesem Jahr hatte man sich etwas Besonderes ausgedacht: eine „Modenschau“ mit und für die Kinder. Die Erwartungen wurden weit übertroffen, die Kinder waren großartig und hatten wahnsinnig viel Spaß.
Dass es heute möglich ist, dass in Elandsdoorn die Kinder, die Mütter und die Betreuerinnen ein wunderbares Jahresabschlussfest feiern können, wäre noch vor nicht allzu langer Zeit undenkbar gewesen. Nur durch die Spenden von engagierten Menschen und die kontinuierliche Arbeit von Hugo Tempelman und seinem Ndlovu-Team, gehen diese Kinder einer besseren Zukunft entgegen. Auf ihrem weiteren Weg wünschen wir den Kleinen viel Erfolg!
Zur Information: Alle sozialen Projekte werden nur durch private Spenden finanziert. Helfen Sie Hugo Tempelman und seinem Team mit Ihrer Spende noch viele Vorschulen, Kindergärten, Ernährungsstationen und Wasserstationen zu bauen – jeder Cent hilft! Vielen Dank.
Vor ungefähr einem Jahr berichteten wir an dieser Stelle von der neuen Langzeitstudie des Ndlovu Research Consortiums. Das Ndlovu Research Consortium (NRC) installiert in der Gemeinde Elandsdoorn ein Forschungszentrum, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können. Ziel dieser Studie ist die Nachfolgeprobleme einer erfolgreichen HIV-Therapie zu benennen und geeignete Behandlungsstrategien abzuleiten. Die Langzeitstudie, die einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren umfassen wird, setzt sich zusammen aus einer Gruppe von 1000 HIV-Positiven und 1000 HIV-Negativen Personen. Regelmäßige Befragungen zum Gesundheitszustand und damit verbundener sozialer Faktoren werden zusammen mit Blut- und Urinuntersuchungen gesammelt, ausgewertet und beobachtet. Der Fokus wird auf Menschen in ländlichen Gemeinden mit begrenzten Ressourcen gelegt, da diese repräsentativ für die große Mehrheit der HIV-Infizierten in aller Welt sind. Somit hat diese Studie weltweite Bedeutung.
Nun wurde der erste Meilenstein erreicht. Der 1000ste Teilnehmer hat sich eingeschrieben. Das ist ein riesiger Erfolg des NRC-Teams. Die Menschen in Elandsdoorn davon zu überzeugen, an dieser Studie teilzunehmen, ist wirklich harte Arbeit. HIV-Infizierte leiden unter Stigmatisierung – gerade in ländlichen Gegenden. Sich dem zu Stellen erfordert das absolute Vertrauen in die Mitarbeiter der Ndlovu Care Group. Die Einschreibung des 1000sten Teilnehmer wurde nun mit einer riesigen Party gefeiert. Hier wurden die Mitarbeiter der Studie allen Teilnehmern noch einmal vorgestellt und mit begeistertem Jubeln und Klatschen willkommen geheißen. Es wurde der Zweck und die enorme Wichtigkeit der Teilnehmer für die Studie erklärt. Das Programm begleitet der Ndlovu Youth Choir mit ihrer gewohnt mitreißenden Performance. Kulinarisch wurden traditionelle Köstlichkeiten wie Njama (Fleischeintopf), Pap (Mais-Porridge) und Marogo (Spinat mit Zwiebeln und Kartoffeln) aus riesigen Töpfen serviert. Es war eine großartige Party mit einem großartigen Anlass!
In der Audiologische Klinik der Ndlovu Care Group dreht sich in diesem Monat alles um gutes Hören. Eltern werden aufgerufen, ihre Babys (0-1 Jahr) kostenlos zum Hörscreening zu bringen.
HIV oder Aids erhöhen das Risiko von Hörverlusten und hemmen die Sprachentwicklung. Babys von HIV-positiven Müttern leiden durch die Virusinfektion mit einer erhöhte Wahrscheinlichkeit unter angeborene Schwerhörigkeit oder entwickeln im Laufe der Zeit eine Hörschädigung. Diese Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für Mittelohrentzündungen, die zu Schallübertragungsschwierigkeiten führen können. Die Ndlovu Care Group bietet seit dem Jahr 2014 deswegen verstärkt audiologische Untersuchungen zur Gesundheitsförderung am Ohr an. Dazu gehören nicht nur die Feststellung, Überwachung und Behandlung von Schädigungen, sondern auch die Verhütung mittels regelmäßiger Community-Bildungsprogramme. An fünf Kliniken in der Umgebung von Elandsdoorn werden Hörscreenings für Neugeborene zur Früherkennung angeboten. Als wichtigsten ersten Schritt sieht die Ndlovu Care Group die Bewusstseinschaffung für die Problematik. In diesem Monat wird das verstärkt in den Mittelpunkt gerückt, jeder zehnte Teilnehmer bekommt sogar einen kleinen Preis.
Rachel Ntobeng war die Lead-Sängerin des Ndlovu Youth Choir, bis sie ihre Ausbildung als Krankenpflegerin begann. Diese hat sie jetzt erfolgreich abgeschlossen. Ein kleines Interview:
Du hast Dein Studium sehr erfolgreich abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch! Hat es Dir Spaß gemacht?
Ja sehr – ich wollte schon immer Krankenschwester werden. Ab dem nächsten Jahr, werde ich eine eingeschriebene Krankenpflegerin sein. In den 6 Monaten dazwischen werde ich meine Computerkenntnisse vertiefen. Sobald ich mit den erforderlichen zwei Jahren als eingeschriebene Krankenpflegerin fertig bin, werde ich Krankenschwester und danach möchte ich eine Ausbildung zur Hebamme machen.
Wie hat sich dein Leben verändert, seit dem Beitritt zum Ndlovu Youth Choir? Mein Leben hat sich total verändert. Vorher war es ohne Ziel und langweilig – und plötzlich hatte ich etwas Wunderbares, worauf ich mich freute. Ralf, unser Chorleiter, inspiriert mich. Als ich anfing, sagten die Leute, ich würde dadurch meine Schularbeit vernachlässigen. Aber Ralf erklärte mir, dass ich mich auf meine Ziele konzentrieren sollte und dass ich meinen Schwerpunkt darauf setzen sollte, was ich selbst wolle. Er lehrte mich auch, dass es viele weitere Aspekte der Musik gibt, als bloßes Singen. Er eröffnet eine neue Welt der Musik für mich. Ich habe viel gelernt von ihm!
Hast Du eine Botschaft für die Jugendlichen, die wie Du in Elandsdoorn aufwachsen? Ja, das habe ich. Lernt hart und fleißig. Gebt nicht auf aufgrund Eurer Herkunft, das ist keine Entschuldigung. Lasst die Finger von Drogen, werdet nicht schwanger. Bildung ist die Antwort! Konzentriert Euch. Mit Bildung werden sich Euch alle Türen öffnen.
Im März berichteten wir über Charlotte und Lourance, die ausgewählt wurden mit dem Clipper Round World Race auf große Fahrt zu gehen. Nun sind sie wieder zurück und wurden am Wochenende mit großem Hallo am Flughafen begrüßt – bis unter die Hutschnur voll mit unzähligen Eindrücken, neuen Erfahrungen, Bildern und endlosen Geschichten. In den vergangenen vier Wochen haben sie Welten gesehen, Dinge erreicht und sich selbst über ihre eigenen Grenzen gebracht – mit Sicherheit ein prägendes Erlebnis von dem sie noch lange erzählen werden. Wir sind gespannt, wie sie ihre Erfahrungen in der Gemeinde einbringen werden. Zunächst aber erstmal ein herzliches „Willkommen zurück!“
Die Ndlovu Wits Audiologie Klinik begann Mitte April ein Hörscreening bei Schülern der ersten Klasse im Alter von 5 bis 6 durchzuführen. Bis heute sind – mit der Hilfe von ausgebildeten Freiwilligen – rund 300 Kinder getestet worden. Für Kinder mit unerkannten Hörschädigungen ist es besonders schwer die Schule zu bewältigen. Zusätzlich zu den ohnehin schwierigen Lebensumständen können sie der Kommunikation im Unterricht nicht folgen, was im Laufe der Zeit nicht nur zu zu Lernverzögerungen führt,sondern auch zu Frustration, denn das Kind glaubt , dass es zu dumm ist, um dem Unterricht zu folgen . Die frühzeitige Feststellung von Hörschäden oder sogar -verlust kann diese manchmal traumatischen Erfahrungen verhindern. Kinder mit dem Verdacht auf Hörschäden werden in der Ndlovu Wits Audiology Klinik getestet. Wird eine Beeinträchtigung diagnostiziert, werden Sie zur Behandlung an ihre nächstgelegene Klinik überstellt. Die Audiology-Klinik führt ebenfalls Neugeborenen-Screenings durch. Und man setzt sich für die Ausbildung von Gemeindemitgliedern ein. Zudem betreibt man in der Ndlovu Wits Audiology Klinik aktiv ein Forschungsprogramm, indem Daten gesammelt werden, die die Notwendigkeit aufzeigen werden, audiologische Dienstleistungen im Rahmen der integrierten Versorgung aufzunehmen.
Das Clipperaroundtheworld Yachtrennen ist eine der größten Herausforderungen der Natur und ein Dauertest wie kein anderer. Ohne vorherige Segelerfahrung, legen die Teilnehmer 40.000 nautische Meile in gut 11 Monaten um die ganze Welt zurück. 16 Einzelrennen auf 8 Etappen, eine Flotte von 12 identischen Rennyachten, eine Mannschaft von begeisterten Menschen aus allen Ländern – ein Abenteuer der ganz besonderen Art. Und für manche die Herausforderung ihres Lebens.
So für Charlotte Boitumelo Maila und Lourance Sewisa Magane aus dem CHAMP-Kinderprogramm der Ndlovu Care Group. In Zusammenarbeit mit der Sapinda Rainbow Foundation werden Kinder und Jugendliche zu dieser lebensverändernden Erfahrung ermutigt, ausgewählt und unterstützt. Die Initiative wurde 2013 ins Leben gerufen. Von 200 Bewerbern aus dem ganzen Land wurden 30 junge Menschen zum Auswahlprozess in Durban eingeladen. Alle Kandidaten wurden auf Herz und Nieren bei der Eignungsdiagnostik geprüft. Sie mussten eine Reihe von Aufgaben lösen, bekamen eine Einführung ins Segeln und auch ihre Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten wurden geprüft. Die Erfahrung, die die Kinder in der Zeit auf See machen, soll ihre persönliche Entwicklung derart beeinflussen, dass sie ihre neuen Fähigkeiten selbstbewusst in ihre Gemeinde tragen und andere inspirieren.
Es wurden acht junge Südafrikaner ausgewählt, von denen eben zwei aus dem CHAMP-Programm der Ndlovu Care Group kommen. Sie vervollständigen jeweils eine Mannschaft mit Menschen aller Altersgruppen und Nationalitäten, die jeweils eine Etappe des Rennens absolvieren. Sie werden einen Monat ohne Zwischenstopp auf See sein. Charlotte wird die 6. Etappe von Qingelao (China) nach San Francisco mitfahren und Lourance die 3. von Kapstadt nach Australien bewältigen. Beim 3-tägigen Auswahltraining in Durban war es das erste Mal überhaupt, dass Lourance das Meer gesehen hat. Am 15. April fliegen sie nach Großbritannien, um ein intensives vierwöchigen Training zu absolvieren. Um die Kinder auch nach dem Rennen nicht ohne Begleitung zu belassen, wird eine Grundlagenstudie geführt, die den Hintergrund und die Kompetenzen der einzelnen Teilnehmer und die Folgenabschätzung bis zu 3 Jahre nach dem Rennen betrachtet. Die Teilnehmer werden von einem sozial und psychologisch geschulten Betreuer in der Nachfolgezeit für mindestens 3 Jahre unterstützt, der diesen jungen Menschen hilft, die Beschäftigung zu finden, die ihre besonderen Fähigkeiten gerecht wird.
Ein großartiger Startschuss in ein aufregendes Rennen und ein ganz neues Leben!
Lesen Sie mehr über das CHAMP-Kinderprogramm der Ndlovu Care Group unter Projekte.
Die im Jahr 2014 gegründete Ndlovu Wits Audiology Clinic hat sich die Gesundheitsförderung am Ohr zum erklärten Ziel gesetzt. Schwerhörigkeit – als eine nicht übertragbare Krankheit – wird als das häufigste sensorische Defizit der menschlichen Bevölkerung angesehen. Es wird geschätzt, dass mindesten 41 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in den Entwicklungsländern mit Hörverlust leben. Das macht diese Krankheit in Entwicklungsländern wie Südafrika zu einer leisen, übersehenen Epidemie. Insbesondere Babys HIV-positiver Mütter sind besonders gefährdet, da sich die Virusinfektion leicht im Ohr festsetzen kann und die Hörfähigkeit nachhaltig schädigen kann. Deswegen ist es wichtig, gerade diese Kinder durch regelmäßige Beobachtungen und Untersuchungen vor Folgeschäden zu schützen. Die Veranstaltung zum Thema “Sensibilisierung des Hörens” am vergangenen Wochenende war ein ganz großer Erfolg. Nach einem verhaltenen Start – in dem Fall spricht man von “Afrikanischer Zeit” – denn plant man um 10 Uhr zu beginnen kann man sicher sein, dass vor 12 Uhr niemand auftaucht – hatte sich eine große Menschenmenge zum Ende der Veranstaltung versammelt. Vor allem Kinder, die ja auch die Hauptzielgruppe waren. Die Schulkinder wurde bereits in der Vorwoche aufgerufen, Zeichnungen zum Thema “Sicher hören” abzugeben und es sind eine große Anzahl an schönen Arbeiten eingereicht worden. Daneben fand auch ein Poesie-Wettbewerb statt, bei dem die Gewinner ebenfalls mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent überrascht wurden. Da das Ei Symbol der “Sicher Hören”- Kampagne ist, fand auch ein Eierlauf statt. Ein großer Spaß – mit viel Gelächter und Applaus. Im Miracle wurde von der Teatergruppe dann ebenso noch ein Stück zum Thema Ohrenhygiene aufgeführt, was vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Den Höhepunkt bildete die Vorstellung des Ndlovu Youth Choirs, der unter der Leitung von Chorleiter Ralf alle von ihren Sitzen riss und zum Mitmachen animierte. Ein großer Dank an das Audiology Team für diesen großartigen Tag, der den Kindern wirklich viel Spaß gebracht hat. Mehr Informationen zum Audiology-Programm finden Sie unter Medizinische Projekte.
Ende Januar schlossen weitere 50 Teilnehmer erfolgreich den Onlinekurs für Pflegepersonal ab. Damit haben nun mittlerweile 100 Personen aus medizinischen Einrichtungen im Umkreis von Elandsdoorn diesen gefeierten Kurs absolviert. Die abschließende Nachbereitung fand im Ndlovu Chill Hub statt. Der Dank gilt den Vertretern der niederländischen Health[e] Foundation, die die Ausbildung vor Ort vorgenommen haben.
Das Ndlovu Research Consortium (NRC) installiert in der Gemeinde Elandsdoorn ein Forschungszentrum, in dem dauerhaft und gründlich die langfristigen Auswirkungen einer HIV-Infektion, deren verbundenen chronischen Erkrankungen und der sozioökonomischen Probleme untersucht werden können. Im Ndlovu Research Consortium arbeiten drei verschiedene Institutionen zusammen: die Ndlovu Care Group mit Sitz in Elandsdoorn, die Universität Witwatersrad mit Sitz in Johannesburg und die Universität Utrecht. Die multidisziplinäre Partnerschaft deckt ein breites Forschungsumfeld ab.
Im Jahr 2014 stellte das NRC das Gebäude des Forschungszentrums im Elandsdoorn fertig, so dass die Arbeit an einer Langzeitstudie, der „Ndlovu-Kohortenstudie“ begonnen werden kann. Ziel dieser Studie ist die Nachfolgeprobleme einer erfolgreichen HIV-Therapie zu benennen und geeignete Behandlungsstrategien abzuleiten. Erfolgreiche Therapie heißt in diesem Fall die akute Infektion in eine „chronische“ Krankheit einzudämmen, die mittels lebenslanger Tabletteneinnahme kontrolliert werden kann. Das ist mittlerweile auch in Afrika seit etwa 10 Jahren möglich. Somit ist es gelungen die Lebenserwartung von HIV-Infizierten fast anzugleichen an die HIV-negativer Menschen. Da einmal Infizierte jedoch das Virus lebenslang in sich tragen, sind sie anfälliger für Begleitkrankheiten wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Herz- und Gefäßkrankheiten usw. Aufgrund dessen erfordert die wachsende Anzahl HIV-positiver Menschen mit längerer Lebenserwartung eine lebenslange medizinische Versorgung, die nicht nur die Behandlung der HIV-Infektion selbst, sondern auch die Verhinderung und Behandlung der damit zusammenhängenden chronischen Krankheitszustände berücksichtigt. Dies wird in den kommenden Jahren zu einem massiven Anstieg des Bedarfs an medizinischer Versorgung für chronisch Kranke führen.
Die Langzeitstudie, die einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren umfassen wird, setzt sich zusammen aus einer Gruppe von 1000 HIV-positiven und 1000 HIV-negativen Personen. Regelmäßige Befragungen zum Gesundheitszustand und damit verbundener sozialer Faktoren werden zusammen mit Blut- und Urinuntersuchungen gesammelt, ausgewertet und beobachtet. Der Fokus wird auf Menschen in ländlichen Gemeinden mit begrenzten Ressourcen gelegt, da diese repräsentativ für die große Mehrheit der HIV-Infizierten in aller Welt sind. Somit hat diese Studie weltweite Bedeutung.