Das Audiology Team unterwegs in Bloempoort

Das Audiology Team der Ndlovu Care Group war in den vergangenen drei Monaten voll beschäftigt mit einem zusätzlichen Service. Sie waren seit Anfang Februar in der Region um Bloempoort unterwegs, um Hörtest durchzuführen. Alt und Jung waren eingeladen, sich an den verschiedenen Standorten, die das Team im regelmäßigen Turnus besuchte, testen zu lassen.

Während des ersten Schulquartals wurden 255 Schüler getestet. Die Kinder nahmen sehr gern teil, mit dem Ergebnis, dass 42 Schüler in die Ndlovu Care Klinik zur Behandlung überwiesen wurden. Weitere 27 Schüler wurden zur genaueren Untersuchung geladen. Gerade für die Schüler ist ein funktionierendes Gehör wichtig. Schwerhörige Kinder werden meist vorschnell als mental gestört und lernschwach abgestempelt. Es ist für ihre schulische Förderung und zukünftige Entwicklung natürlich fatal, wenn die Schwäche allein auf Schwerhörigkeit zurückzuführen ist. Dem kann ganz schnell Abhilfe geschaffen werden, es muss nur festgestellt werden. Deswegen ist es für das Audiology Team so wichtig gerade in den Schulen rechtzeitig ihre Untersuchungen durchzuführen.

Schwerhörigkeit – als eine nicht übertragbare Krankheit – wird als das häufigste sensorische Defizit der menschlichen Bevölkerung angesehen. Es wird geschätzt, dass mindesten 41 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in den Entwicklungsländern mit Hörverlust leben. Das macht diese Krankheit in Entwicklungsländern wie Südafrika zu einer leisen, übersehenen Epidemie. Babys von HIV-Positiven Müttern leiden durch die Virusinfektion mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit unter angeborene Schwerhörigkeit oder entwickeln im Laufe der Zeit eine Hörschädigung. Diese Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für Mittelohrentzündungen, die zu Schallübertragungsschwierigkeiten führen können. Der Verlust des Gehörs hat unweigerlich weitreichende emotionale, soziale, aber auch berufliche und somit wirtschaftliche Konsequenzen.

Für die kommenden Ferien hofft das Team noch viele weitere Tests durchführen zu können und hat alle Erziehungsberechtigten eingeladen, ihre Kinder vorbeizubringen. Jeder, der unsicher über seine Hörfähigkeiten oder die seiner Angehörigen ist, ist willkommen, sich testen zu lassen.

Außerdem ist das Team sehr um die älteren Gemeindemitglieder bemüht. „Ich kann etwas hören“ ist das Schönste, was die Teammitglieder gesagt bekommen können. Von den Patienten, die in der Station auf dem neuen Mini Campus getestet wurden, konnten vier mit Hörgeräten ausgestattet werden. Nun können sie vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben überhaupt etwas sehr gut verstehen. Die Patienten selbst sind voll des Lobes über die Freundlichkeit und Professionalität der Teammitglieder. Deren Arbeit trägt jeden Tag dazu bei, das Leben in dieser armen ländlichen Region ein Stückchen besser zu machen.

 

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Ein neues Zuhause für die Audiology-Klinik

Audiology Team im Einsatz

300 erste Schüler in der Ndlovu Wits Audiology Klinik getestet

Audiology Clinic veranstaltet Thementag „Sensibilisierung des Hörens“

 

Die Vorschüler im neuen Mini Campus in Bloempoort freuen sich auf den Audiology Test.
Die Mitarbeiter des Audiology Teams sorgen auch für die älteren Gemeindemitglieder.

 

Diese alte Dame kann nun wieder – vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben – richtig gut hören.

 

Das Audiology-Team bei der Arbeit in Bloempoort.
42 der 255 Vorschüler in Bloempoort wurden zur weiteren Behandlung in die Ndlovu Care Klinik überwiesen.

Helden des Alltags

Oft berichten wir über persönliche Einzelschicksale aus Elandsdoorn, wie Hugo Tempelman und die Ndlovu Care Group den Menschen Tag für Tag helfen, ihr Leben und ihre Krankheit zu meistern. In den Hintergrund tritt dabei, dass die Ndlovu Care Group aus Menschen besteht, Helferinnen und Helfer, die tagtäglich mit den Leiden, Ängsten und Nöten anderer umgehen müssen. Sie erleben die harten Realitäten, die die Infektion mit sich bringt, als Arbeitsalltag. Welche Belastungen dies für die Mitarbeiter sind, wird oft nicht beachtet. Was für andere nur Statistiken sind, sind für die Mitarbeiter vor Ort Gesichter, Stimmen, Geschichten. Zu Beginn des Monats – am Welt-AIDS-Tag – haben die Mitarbeiter der Ndlovu Care Group ihre eigene kleine Gedenkstunde veranstaltet. Oft haben Mitarbeiter sehr persönliche Erlebnisse oder Eindrücke mit Patienten gehabt. Darüber nachzudenken bleibt im Alltagsstress häufig nicht die Zeit. An diesem Tag versammelten sich die Mitarbeiter, um Erinnerungen auszutauschen. Erinnerungen an Menschen, eigene Familienangehörige, Freunde, die trotz aller Anstrengungen den Kampf nicht gewonnen haben. Für jede Person, an die man sich erinnerte und mit den anderen eine Geschichte teilte, wurde eine rote Kerze angezündet. Jede Person, der man gedachte, die mit HIV lebt, wurde eine gelbe Kerze gewidmet. So beispielsweise für eine junge Frau, deren Hilferuf die Mitarbeiter dieser Tage aus Tel Aviv erreichte. Sie ging zum Arbeiten nach Israel und stellte dort mit Entsetzen fest, dass sie vor Ort nicht ihre entsprechende ARV-Medikamentation bekommen konnte. In ihrer Panik schrieb sie die Klinik in Elandsdoorn via Whatsapp an und bat um Hilfe.  Dr. Lucas hat sofort den Kontakt nach Tel Aviv hergestellt und die entsprechende Behandlung und Begleitung sichergestellt. Eine sehr rührende Dankesnachricht erreichte daraufhin die Mitarbeiter der Ndlovu Care Group (siehe Bild).

Eine wunderbare kleine Geschichte. Diese und weitere Begebenheiten sind der Grund für die dritte Kerze, die entzündet wurde: eine weiße Kerze, die hoffnungsvoll die Zukunft beleuchten soll.

 

Organisationen wie die Ndlovu Care Group sind überlebensnotwendig!

Zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember erinnert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an die dramatischen Zahlen der Weltkrankheit AIDS. Nur 46 % der Betroffenen weltweit haben Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten. Das ist der Grund, warum die Infektion häufig immer noch einem Todesurteil gleichkommt. NGOs wie die Ndlovu Care Group, die medizinische Versorgung bereitstellen – unabhängig von Krankenversicherung, sozialem Stand oder finanzieller Begüterung der Infizierten – sind lebensnotwendig für die Betroffenen in den ruralen Gebieten.

Eine Vorreiterrolle in Südafrika nahm Hugo Tempelman mit der Mutter-Kind-Klinik ein, die er lange Jahre mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung der Magnetschmuckfirma Energetix betreiben konnte. Hier wurden HIV-positive Mütter von ihren Babys entbunden. Die frühzeitliche Behandlung des Virus ermöglichte es, dass die Babys HIV-negativ zur Welt gekommen sind. Dieses und andere erfolgreiche Projekte in der Provinz Limpopo ließen staatliche Stellen auf die Arbeit der Ndlovu Care Group aufmerksam werden. Mittlerweile werden Behandlungsmethoden als Grundlagenmodelle vom Gesundheitsministerium adaptiert.

Dass staatliche Behörden eine NGO um Unterstützung bemühen, ist eine große Auszeichnung für Hugo Tempelman und seine Arbeit. AIDS-Infizierte, deren Behandlung in staatlichen Krankenhäusern als aussichtslos abgewiesen wird, werden an Hugo Tempelman vermittelt. Die Ndlovu Care Group schafft es, dass die Behandlung bei 70 % dieser Fälle erfolgreich ist und sie zurück in ein weitestgehend normales Leben finden.

Um diese Quote noch zu verbessern, hat Hugo Tempelman mit seiner Ndlovu Care Group ein Forschungszentrum installiert. Hier werden viele neue Forschungsprojekte installiert und deren Nachhaltigkeit untersucht. Beispielsweise gibt es seit dem vergangenen Jahr den HIV-Schnelltest – ein Speicheltest, der innerhalb von Minuten belegt, ob man das Virus in sich trägt oder nicht. Ein anderes wichtiges Forschungsprojekt ist die Ringstudie, bei der untersucht wird, ob mit dem Verhütungsring auch HIV-vorbeugende Medikamente gleichzeitig verabreicht werden können. Die komplette Übersicht finden Sie unter: https://hugo-tempelman-stiftung.de/projekte/forschungsprojekte/

Humanitärer Einsatz der Ndlovu Mitarbeiter am Internationalen Nelson-Mandela-Tag

Am 18. Juli – dem Geburtstag des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers – wird alljährlich der Internationale-Nelson-Mandela-Gedenktag begangen. Er wurde im Jahr 2009 durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen deklariert und soll weltweit zum humanitären Verhalten anregen.
Und das haben die Mitarbeiter der Ndlovu Care Group auch in diesem Jahr wieder unter Beweis gestellt. Für die Patienten der Klinik haben sie Suppe und Brot besorgt und diese auch verteilt. Es war so viel, dass es auch für den nächsten Tag gereicht hat und an die behinderten Kinder des Thabakhubedu Behindertenzentrum verteilt werden konnte. Hier war die Freude natürlich enorm!
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Ein neues Zuhause für die Audiology-Klinik

Durch die Umwandlung der 24h-Mutter-Kind-Klinik in eine 12h-Stunden-Klinik wird im Medical Center in Elandsdoorn Platz frei. Das Medical Center umfasst zwei Gebäudekomplexe. In einem werden der grundlegende Gesundheitsservice und die Forschungsstationen wie bisher auch betrieben. In dem anderen nun leer stehenden Gebäude – es werden keine stationären Aufnahmen mehr gemacht – bekommt die Audiology-Klinik ihr neues Zuhause.

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Blick auf das Gelände des Ndlovu Medical Centers

Die Services rund um das Gehör werden immer umfangreicher:

Anfang Mai absolvierten die Mitarbeiter der Audiology Klinik einen umfassenden Kurs über Hörgeräte. Dazu gehört nicht nur, wie diese Geräte getragen, gereinigt und gepflegt werden. Wichtig ist, wie die Batterie gewechselt werden und wie geprüft werden kann, ob der Akku noch funktioniert. Ebenso war die grundlegende Fehlerbehebung Teil des Kurses, wie auch die Ursachenüberprüfung für mögliches Pfeifen oder gar keine Tonwiedergabe. Die Gemeindemitglieder erwarten vom Klinikpersonal, dass es in diesen Dingen Bescheid weiß und jederzeit zur Hand gehen kann.

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Mitarbeiterin der Audiology-Klinik beim Hörgeräte-Test

Auch im Bereich des Hörscreenings hält die Technik Einzug. Seit Anfang März hat das Audiology Team die Möglichkeit, Südafrikas ersten Test durchzuführen, der Hörscreening via Smartphone ermöglicht. Der Test ist einfach und leicht zu bedienen und dauert etwa 2 Minuten.  Die Teammitglieder, die es bereits angewendet haben, wollen gar nicht mehr mit dem Testen aufhören. Nicht nur die einfache Handhabung auch die Leichtigkeit bezüglich des Gewichts begeistert. Was jetzt auf dem Smartphone geschieht, steht ganz im Gegensatz zu den bisherigen schweren Geräte, die für das Screening aufgebaut werden mussten. Durch die schnelle Funktionsweise und leichte Bedienbarkeit können in gleicher Zeit mehr Leute getestet werden als vorher. Und der Smartphone-Test hat auch einen automatischen Lärmpegelsensor. Wenn die Hintergrundgeräusche zu störend sind, sendet er eine Nachricht an den Tester.

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Hörscreening übers Smartphone. Das Handzeichen zeigt an, dass es funktioniert.
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Die Mitarbeiter sind begeistert.

Das Hörscreening entwickelt sich also immer weiter und wird ständig verbessert. Das ist auch wichtig, denn in Südafrika ist das Hörscreening eine der wichtigsten diagnostischen Grundlagen. HIV oder Aids erhöht das Risiko von Hörverlusten und hemmen die Sprachentwicklung. Babys von HIV-positiven Müttern leiden durch die Virusinfektion mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit unter angeborene Schwerhörigkeit oder entwickeln im Laufe der Zeit eine Hörschädigung. Der Verlust des Gehörs hat unweigerlich weitreichende emotionale, soziale, aber auch berufliche und somit wirtschaftliche Konsequenzen. Deswegen ist die Überwachung bei Patienten mit HIV/AIDS und Tuberkulose wichtig. Schwerhörigkeit – als eine nicht übertragbare Krankheit – wird als das häufigste sensorische Defizit der menschlichen Bevölkerung angesehen. Es wird geschätzt, dass mindesten 41 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in den Entwicklungsländern mit Hörverlust leben. Das macht diese Krankheit in Entwicklungsländern wie Südafrika zu einer leisen, übersehenen Epidemie. Die Ndlovu Care Group bietet seit dem Jahr 2014 deswegen verstärkt audiologische Untersuchungen zur Gesundheitsförderung am Ohr an.

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Medizinische Projekte

Audiology Team im Einsatz

Im September dreht sich alles um das gute Gehör

Das Ende einer Ära einfühlsamen Helfens und außergewöhnlichen Erfolgs

Dr. Hugo Tempelman, der die 24h-Mutter-Kind-Klinik im Jahr 1998 eröffnet hat und seit 2003 das PMTCT-Programm (Prevention of Mother to Child Transmission of HIV) betreibt, erklärt in einem offenen Brief:

Liebe Spender und Menschen, die ein großes Herz für Ndlovu haben,

mit großem Bedauern, aber in gutem Geiste möchten wir Sie darüber informieren, dass die 24h-Mutter-Kind-Klinik im Medical Center in Elandsdoorn geschlossen wird.

Wir wurden durch das Gesundheitsministerium informiert, dass die Privatkliniklizenz für den 24h-Betrieb nicht erneuert wird, solange nicht umfassende Investitionen getätigt werden. Es war nie unsere Absicht eine Privatklinik zu werden, aber das Anbieten eines 24h-Services bringt uns in diese Kategorie. Deswegen werden an uns die gleichen Standards angelegt wie bei den großen auf Gewinn ausgelegten Privatkliniken wie Netcare, MediClinic oder Life-Science-Krankenhausketten.

So waren wir gezwungen, die Tragbarkeit und Funktionalität der 24h-Mutter-Kind-Klinik realistisch zu prüfen, bevor wir uns für umfassende Neuinvestitionen entschieden.

Als wir 1998 starteten, Schwangerschaftsbetreuung anzubieten, war das Ndlovu Medical Center die einzige Klinik in Moutse für eine Gesamtbevölkerung von 120 000 Einwohnern. Im Laufe der Jahre hat das Gesundheitsministerium die Situation hier vor Ort verbessert und zwei neue Kliniken eröffnet, die beide Schwangerschaftsbetreuung anbieten, Marapo und Ntwane. Als Resultat daraus konnten wir bei Ndlovu in den letzten fünf Jahren einen Rückgang der Entbindungen in unserem Haus feststellen, von ungefähr 500 im Jahr auf 183 im Jahr 2015.

Bezüglich unseres einzigartigen PMTCT-Programms mit einer HIV-Übertragungsrate von weniger als 1% von der Mutter auf das Kind seit der Initiierung im Jahr 2003, können wir festhalten, dass wir auch hier unser Ziel erreicht haben: Das Ndlovu PMTCT Protokoll wurde vom Gesundheitsministerium übernommen und alle Kliniken in Südafrika haben mittlerweile eine sehr geringe Mutter-Kind-HIV-Übertragungsrate. Die Ndlovu Care Group hat ihre Forschungs- und Behandlungsergebnisse immer dem nationalen Ausschuss für PMTCT vorgelegt und damit wesentlich dazu beigetragen, dass sich das nationale Protokoll verbessert. Wir haben unser Ziel erreicht.

Der Vorstand der Ndlovu Care Group konstatiert weiterhin, dass Schwangerschaftsbetreuung und Dienstleistungen rund um die Geburt in dem sich wandelnden Umfeld bezüglich der ärztlichen Haftung ein großes Risiko für die gesamte Organisation darstellen. Zweimal wurde Ndlovu in der Vergangenheit in Rechtsstreitigkeiten verwickelt, und auch wenn diese jeweils vor der Verhandlung beigelegt werden konnten, so stellten sie doch ein Risiko für die Organisation in all ihren Bereichen dar. Diese Fälle ärztlicher Haftung begründen die Notwendigkeit eines erweiterten medizinischen Versicherungsschutzes für die Ärzte der Ndlovu Care Group. Der zusätzliche Versicherungsschutz kostet ca. 130 000 R pro Jahr pro Arzt. Bei der Ndlovu Care Group arbeiten drei Ärzte, um den Service der 24h-Klinik abzudecken.

Alles in allem haben wir beschlossen, nicht gegen die Entscheidung vorzugehen, sondern uns daran zu halten und zu schließen. Die Ndlovu Care Group wird für ihre Mitarbeiter sorgen und wir sind dabei einen Plan zu erarbeiten, der allen so gerecht wie möglich wird. Viele interne Stellen werden durch das Personal der 24h-Klinik besetzt werden. Auch Stellen für neue Programme wie das Behinderten-Reha-Programm werden intern ausgeschrieben und besetzt werden.

Am Mittwoch den 13. April traf sich der Vorstand mit dem Kuratorium der Ndlovu Care Group und nach langen Diskussionen wurde beschlossen, die 24-h-Klinik mit sofortiger Wirkung gemäß dem Schreiben des Gesundheitsministeriums zu schließen.

Ein umfassendes Treffen mit allen Interessensvertretern, Mitarbeitern, der Gemeinde, Politikern und Parteien, traditionellen Führern, religiösen Gruppen und dem Gesundheitsministerium hat in den vergangen Tagen stattgefunden. Hierbei wurden alle über die Hintergründe unserer Entscheidung informiert und haben Verständnis gezeigt.

Die Ndlovu Care Group und alle ihre Patienten, die Tausenden Kinder, die in der Colombine Maternity Unit ohne HIV-Infektion geboren wurden, alle Mitarbeiter, der Vorstand und ich selbst möchten uns bei Ihnen bedanken für Ihre Unterstützung, die Finanzierung, die Herzenswärme, die uns entgegen gebracht haben, bei unseren Bemühungen, die medizinische Lücke zu füllen, die es in dieser Gegend gab.

Als eine NGO haben wir hier eine Lücke ausgefüllt, solange bis die Regierung selbst in der Lage war, dies zu übernehmen. Das ist es, was eine NGO tun sollte.

Mit Stolz können wir sagen, wir haben unser Bestes gegeben und geben dies nun, ohne zu zögern aus den Händen, da die Betreuung unserer Gemeinde ohne Unterbrechung weitergeführt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Hugo Tempelman

=== Nachtrag ===

Die Bilder sind während des Cosatu-Streiks (Congress of South African Trade Unions) 2010 entstanden. Die Klinik war derart überfüllt, dass die werdenden Mütter auf Matratzen im Flur auf ihre Niederkunft warten mussten. Neugeborene lagen zu zweit in Inkubatoren, weil nicht genügend zur Verfügung standen.

Selbstverständlich werden wir Sie weiter über die Arbeit von Hugo Tempelman, die vielen neuen Programme und Projekte nicht nur für die Gemeinde, sondern vor allem auch für die Kinder und Jugendlichen in diesem Gebiet informieren. Hugo und die Ndlovu Care Group konzentrieren sich nun verstärkt auf diese Projekte und setzten die Arbeit daran uneingeschränkt fort.

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Audiology Team im Einsatz

Das Jahr 2016 beginnt für das Audiology Team mit vielen Einsätzen. Zunächst erreichte Hugo Tempelman am 5. Februar eine Anfrage des Epilepsiezentrums in Sempumpuru (zwischen Elandsdoorn und Ntwane). Bereits am 10. Februar war das Audiology Team vor Ort und begann mit der Arbeit. Zunächst war es eine Herausforderung, denn keiner aus dem Team hat je zuvor mit Menschen mit multiplen Behinderungen gearbeitet. Schnell hat sich das Team eingearbeitet und hat das Hörscreening ohne Berührungsängste vorgenommen. Klinikpersonal und Patienten waren begeistert, wie schnell, problemlos und warmherzig ihnen geholfen wurde.

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Dann starteten in der vergangenen Woche die alljährlichen Schuluntersuchungen. In diesem Jahr wurden dabei nicht nur die neuen Schüler untersucht. Auch diejenigen, die im letzten Jahr verhindert waren oder bei denen eine Folge- oder Kontrolluntersuchung nötig war, wurden in diesem Jahr wieder gescreent. Die Einführung regelmäßiger Schuluntersuchungen ist ausgesprochen wichtig. Das Screening des Audiology Teams der Ndlovu Care Group kann nur etwaige Probleme aufzeigen. Eine unter Umständen nötige Behandlung muss im Nachgang erfolgen. Hier erhoffen sich die Ärzte schulische Unterstützung. „Wir sind jederzeit bereit, die lokalen Schulen zu besuchen. Wir tun unser Bestes, die Schulscreenings zu einem großen Erfolg werden zu lassen.“, sagt Khomotjo Kgare, Mitarbeiter im Ndlovu Wits Audiology Team. Durch Intervention der Schule kann erreicht werden, dass die Kinder zur regelmäßigen Behandlung gehen, bevor die Hörprobleme ihre Lernfähigkeiten und damit schulischen Leistungen zu stark beeinträchtigen.

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Im September dreht sich alles um das gute Gehör

In der Audiologische Klinik der Ndlovu Care Group dreht sich in diesem Monat alles um gutes Hören. Eltern werden aufgerufen, ihre Babys (0-1 Jahr) kostenlos zum Hörscreening zu bringen.

HIV oder Aids erhöhen das Risiko von Hörverlusten und hemmen die Sprachentwicklung. Babys von HIV-positiven Müttern leiden durch die Virusinfektion mit einer erhöhte Wahrscheinlichkeit unter angeborene Schwerhörigkeit oder entwickeln im Laufe der Zeit eine Hörschädigung. Diese Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für Mittelohrentzündungen, die zu Schallübertragungsschwierigkeiten führen können. Die Ndlovu Care Group bietet seit dem Jahr 2014 deswegen verstärkt audiologische Untersuchungen zur Gesundheitsförderung am Ohr an. Dazu gehören nicht nur die Feststellung, Überwachung und Behandlung von Schädigungen, sondern auch die Verhütung mittels regelmäßiger Community-Bildungsprogramme. An fünf Kliniken in der Umgebung von Elandsdoorn werden Hörscreenings für Neugeborene zur Früherkennung angeboten. Als wichtigsten ersten Schritt sieht die Ndlovu Care Group die Bewusstseinschaffung für die Problematik. In diesem Monat wird das verstärkt in den Mittelpunkt gerückt, jeder zehnte Teilnehmer bekommt sogar einen kleinen Preis.

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300 erste Schüler in der Ndlovu Wits Audiology Klinik getestet

Die Ndlovu Wits Audiologie Klinik begann Mitte April ein Hörscreening bei Schülern der ersten Klasse im Alter von 5 bis 6 durchzuführen. Bis heute sind – mit der Hilfe von ausgebildeten Freiwilligen – rund 300 Kinder getestet worden.
Für Kinder mit unerkannten Hörschädigungen ist es besonders schwer die Schule zu bewältigen. Zusätzlich zu den ohnehin schwierigen Lebensumständen können sie der Kommunikation im Unterricht nicht folgen, was im Laufe der Zeit nicht nur zu zu Lernverzögerungen führt,sondern auch zu Frustration, denn das Kind glaubt , dass es zu dumm ist, um dem Unterricht zu folgen . Die frühzeitige Feststellung von Hörschäden oder sogar -verlust kann diese manchmal traumatischen Erfahrungen verhindern. Kinder mit dem Verdacht auf Hörschäden werden in der Ndlovu Wits Audiology Klinik getestet. Wird eine Beeinträchtigung diagnostiziert, werden Sie zur Behandlung an ihre nächstgelegene Klinik überstellt. Die Audiology-Klinik führt ebenfalls Neugeborenen-Screenings durch. Und man setzt sich für die Ausbildung von Gemeindemitgliedern ein. Zudem betreibt man in der Ndlovu Wits Audiology Klinik aktiv ein Forschungsprogramm, indem Daten gesammelt werden, die die Notwendigkeit aufzeigen werden, audiologische Dienstleistungen im Rahmen der integrierten Versorgung aufzunehmen.

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Audiology Clinic veranstaltet Thementag „Sensibilisierung des Hörens“

Die im Jahr 2014 gegründete Ndlovu Wits Audiology Clinic hat sich die Gesundheitsförderung am Ohr zum erklärten Ziel gesetzt. Schwerhörigkeit – als eine nicht übertragbare Krankheit – wird als das häufigste sensorische Defizit der menschlichen Bevölkerung angesehen. Es wird geschätzt, dass mindesten 41 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in den Entwicklungsländern mit Hörverlust leben. Das macht diese Krankheit in Entwicklungsländern wie Südafrika zu einer leisen, übersehenen Epidemie. Insbesondere Babys HIV-positiver Mütter sind besonders gefährdet, da sich die Virusinfektion leicht im Ohr festsetzen kann und die Hörfähigkeit nachhaltig schädigen kann. Deswegen ist es wichtig, gerade diese Kinder durch regelmäßige Beobachtungen und Untersuchungen vor Folgeschäden zu schützen.
Die Veranstaltung zum Thema “Sensibilisierung des Hörens” am vergangenen Wochenende war ein ganz großer Erfolg. Nach einem verhaltenen Start – in dem Fall spricht man von “Afrikanischer Zeit” – denn plant man um 10 Uhr zu beginnen kann man sicher sein, dass vor 12 Uhr niemand auftaucht – hatte sich eine große Menschenmenge zum Ende der Veranstaltung versammelt. Vor allem Kinder, die ja auch die Hauptzielgruppe waren. Die Schulkinder wurde bereits in der Vorwoche aufgerufen, Zeichnungen zum Thema “Sicher hören” abzugeben und es sind eine große Anzahl an schönen Arbeiten eingereicht worden. Daneben fand auch ein Poesie-Wettbewerb statt, bei dem die Gewinner ebenfalls mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent überrascht wurden. Da das Ei Symbol der “Sicher Hören”- Kampagne ist, fand auch ein Eierlauf statt. Ein großer Spaß – mit viel Gelächter und Applaus.
Im Miracle wurde von der Teatergruppe dann ebenso noch ein Stück zum Thema Ohrenhygiene aufgeführt, was vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Den Höhepunkt bildete die Vorstellung des Ndlovu Youth Choirs, der unter der Leitung von Chorleiter Ralf alle von ihren Sitzen riss und zum Mitmachen animierte. Ein großer Dank an das Audiology Team für diesen großartigen Tag, der den Kindern wirklich viel Spaß gebracht hat.
Mehr Informationen zum Audiology-Programm finden Sie unter Medizinische Projekte.

Winners of drawing competition

Winners of Poetry presentation Competition

Ralf and the Choir

Egg race

Drama fun

Choristers singing