Mutter-Kind-Programm

Das Mutter-Kind-Programm bietet schwangeren Frauen eine umfassende Versorgung rund um die Geburt ihrer Kinder. Kernelement des Programms ist eine Therapie zur Vorbeugung der HIV-Übertragung von Müttern auf ihre ungeborenen Kinder, die das Risiko einer Ansteckung drastisch reduziert. Seit 2003 kommt diese Therapieform im Ndlovu Medical Center zur Anwendung – mit phänomenalem Erfolg: Durch die Behandlung im Zentrum bringen heute 99 % der HIV-infizierten Mütter gesunde, HIV-negative Babys zur Welt.

Seit 2008 wurden in der Mutter-Kind-Klinik der Ndlovu Care Group insgesamt 2838 Kinder geboren. 538 Mütter waren HIV-positiv. Jede einzelne von ihnen brachte ein gesundes, HIV-negatives Baby zur Welt. Das ist ein Riesenerfolg. Im Rahmen des Mutter-Kind-Programms werden die Frauen in der Klinik zudem über Sexualhygiene, den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und die Gefahren von HIV und Aids aufgeklärt. Über 180 Frauen nehmen dieses Informationsangebot jeden Monat in Anspruch. Ein kostenloses Gebärmutterhalskrebs-Behandlungsprogramm wird ebenfalls angeboten.

2016 musste die Mutter-Kind-Klinik zunächst geschlossen werden. Hugo Tempelman erklärte dies in einem offenen Brief: „Mit großem Bedauern, aber in gutem Geiste möchten wir Sie darüber informieren, dass die 24h-Mutter-Kind-Klinik im Medical Center in Elandsdoorn geschlossen wird. Wir wurden durch das Gesundheitsministerium informiert, dass die Privatkliniklizenz für den 24h-Betrieb nicht erneuert wird, solange nicht umfassende Investitionen getätigt werden. Es war nie unsere Absicht eine Privatklinik zu werden, aber das Anbieten eines 24h-Services bringt uns in diese Kategorie.“

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Allerdings bleibt die medizinische Grundversorgung und Betreuung im Medical Center im Rahmen einer 12h-Klinik erhalten.

 

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HIV-Therapie-Programm

Seit 2003 behandeln Hugo Tempelman und sein Ärzteteam HIV-Patienten im Ndlovu Medical Center mit den in Europa üblichen antiretroviralen Therapien. Obgleich die Medikamente nicht heilen können, verbessern sie das Immunsystem und machen die Patienten weniger anfällig für gefährliche Infektionen. Sie erhöhen die Lebenserwartung und verbessern die Lebensqualität entscheidend.

Ein HIV-Impfstoff ist das ultimative Ziel an dem Forschungsgruppen intensiv forschen. Im April 2016 kontaktierte das HIV Vaccine Trails Network Dr. Hugo Tempelman. Das Network hat einen Impfstoff gegen AIDS entwickelt und will nun nach der Tierversuchsphase in die Humanstudie starten.

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Ein Impfstoff gegen HIV – Ndlovu ist Teil der Forschung

 

 

Aids-Aufklärung in Schulen und Gemeinden

Im Zentrum des Elandsdoorner Programms steht die Aufklärung von Teenagern zu den Gefahren von HIV und Aids im Idealfall bevor sie selbst sexuell aktiv werden. Fünf Teams gleichaltriger Jugendlicher besuchen aktuell die Schulen der Region und informieren in Theaterstücken spielerisch über das Virus und seine Verbreitung. In anschließenden Workshops thematisieren sie im Dialog mit den Schülern Sexualität, Ansteckungsrisiken, Inzest und sexuelle Freizügigkeit. Durch regelmäßige Informationskampagnen in Dörfern und Gemeinden leistet das Aids-Aufklärungsprogramm zudem einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung der Betroffenen.

Ndlovu Medical Center

Im Ndlovu Medical Center, dem Herzstück der Aktivitäten in Elandsdoorn, werden mehr als 2.500 HIV- und Tuberkulosepatienten dauerhaft versorgt – unabhängig davon, ob sie eine Krankenversicherung haben.

Niederländische und südafrikanische Ärzte arbeiten hier Hand in Hand; bei der Mehrzahl ihrer HIV-Patienten gelingt es, das Virus unter die Nachweisgrenze zu bringen. Die Mediziner vor Ort kooperieren mit Universitäten in den Niederlanden und Amerika und dem Max Planck Institut für Immunologie in Berlin zusammen. Mittels moderner Telemedizin können bei Bedarf Experten aus aller Welt zu Rate gezogen werden.

Ein anderer wichtiger Aspekt in Ndlovu gilt der Tuberkulosevorsorge. Dem Team um Hugo Tempelman wurde es möglich, die erste nichtstaatliche Organisation in Südafrika zu werden, die einen offiziellen Vertrag mit der Regierung rund um die Tuberkulosevorsorge bekam.