Bemerkenswerter Erfolg für das Behinderten-Rehabilitationszentrum Jorishaus

Im Jorishaus steht die Förderung von behinderten Kindern im Mittelpunkt. In ländlichen afrikanischen Gegenden werden behinderte Kinder als Fluch und Strafe betrachtet. Sie werden in den Familien versteckt und von der Gemeinde isoliert. Eine Förderung der individuellen Fähigkeiten erfolgt in der Familie oft nicht – teils aus Scham, teils aus Unvermögen. Das Leben dieser Kinder ist oft ein Siechtum, dabei wäre es manchmal ein Leichtes viel mehr aus ihrem Leben zu machen. An diesem Punkt schreitet nun die Ndlovu Care Group ein. Man hat sich vorgenommen, sich den Problemen der behinderten Bevölkerung zu stellen und eröffnete Anfang Mai das Jorishaus. Ein Rehabilitationszentrum für gehandicapte Kinder. Ndlovu hofft, so vielen Kindern wie möglich hier die Chance zu geben, ihre Fähigkeiten zu erweitern und zu trainieren. In den ersten Tagen war der Zulauf enorm hoch. Dabei reichen die Beeinträchtigungen der jungen Patienten von leichten Intelligenzschwächen bis zu zerebralen Spasmen. Die Unterweisungseinheiten im Jorishaus sind ganz individuell auf den Bedarf des jeweiligen Kindes ausgelegt, um so die besten Entfaltungsmöglichkeiten zu garantieren.

Latoya und Simphiwe beispielsweise – beide 17 Jahre – leiden am Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS), was es ihnen unmöglich macht, im normalen Schulunterricht zu folgen. Im Unterricht des Jorishauses wird gezielt das Selbstvertrauen dieser Kinder aufgebaut und ihre Moral gestärkt. Auf lange Sicht sollen diese Kinder anerkannte Mitglieder der Gemeinschaft werden.

Latoya und Simphiwe haben nun von Ndlovu ein Training bei der HRST vermittelt bekommen, bei dem ihre Kommunikationsfähigkeiten geschult werden. Der zweitägige Kurs ist speziell für Rezeptionisten und den Umgang im Erstkontakt am Empfang ausgelegt. Der Kurs schließt mit einer mündlichen Präsentation ab. Das ist das erste Mal, dass sich die beiden einer derartigen Prüfungssituation stellen. Begleitet werden sie von Ndlovus Child Care Manager und dem Ergotherapeuten des Jorishauses. Diese stehen den beiden in der ungewohnten und nervenaufreibenden Situation zur Seite und stärken ihnen den Rücken.

Über das ganze Gesicht grinsend erzählte Simphiwe zu Beginn der Reise: „Wenn ich irgendwo arbeiten könnte, wo ich den ganzen Tag Englisch spräche, wäre ich überglücklich.“ Seine Mutter bestätigte mit Tränen in den Augen, dass sie sich so sicher war, dass ihrem Sohn so viele Möglichkeiten offen stünden, wäre er erst in einem der Programme von Doktor Tempelman aufgenommen.

Beide haben den Kurs mit Bravour gemeistert. Gerade die mündliche Präsentation am Ende hat beiden noch einmal die erhoffte Bestätigung gebracht. Sie konnten nicht nur den anderen, sondern vor allen Dingen auch sich selbst beweisen, dass sie etwas erreichen können. Dieses Selbstvertrauen wird sie stärken und es ihnen ermöglichen, in ein berufliches Alltagsleben zu starten. Beide sind jetzt in einer Datenbank für Jobsuchende aufgenommen.

Wir drücken und die Daumen und wünschen den beiden für die Zukunft alles Gute.

Lesen Sie mehr über das Behindertenprogramm in Elandsdoorn:

Behinderte Kinder in Südafrika?

Aktuelles aus dem Jorishaus – dem Betreuungszentrum für behinderte Kinder der Ndlovu Care Group

Simphiwe zeigt stolz sein Abschlusszertifkat.

Simphiwe und Latoya mit ihren Studienunterlagen.
Das Team ist sehr stolz auf die Leistung der beiden Jugendlichen.

HRST ermöglichte den beiden Jugendlichen aus Ndlovus Jorishaus eine Weiterbildung zum Rezeptionisten.

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